Ein Skoda-Besitzer hatte, wie berichtet, wegen zu hohen Spritverbrauchs seinen Händler in Wien-Liesing geklagt. Dieser nahm das Auto, das auch in einen Unfall verwickelt gewesen war, dann kulanzhalber zurück. Sogar der Kaufpreis wurde mit Abschlägen erstattet. Porsche Austria stellte nun allerdings klar: Mit dem Abgas-Skandal habe das nichts zu tun.
Zur Vorgeschichte: Der Wiener Wolfgang Winkler kaufte 2014 einen neuen Skoda Octavia Combi. Doch rasch bemerkte er, dass sein Diesel "um bis zu ein Drittel mehr" schluckte als angegeben. Winkler klagte die Zweigstelle in Wien-Liesing, von der er den Wagen bezogen hatte.
Porsche Austria: "Ein Einzelfall"
Der Skoda wurde dann tatsächlich um 32.025 Euro zurückgenommen. Im Gegenzug ist die Klage über 34.500 Euro vom Tisch - ein außergerichtlicher Vergleich. "Mein Mandant nimmt das Angebot an", erklärte der Prozessspezialist Johannes Bügler. "Ein Einzelfall", hieß es zudem seitens Porsche Austria, der aber nicht im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal des VW-Konzerns stehe. Mittlerweile habe der Kunde bereits einen neuen Skoda-Wagen bestellt.
VKI: Keinesfalls Verzichtserklärungen unterschreiben
Rund um den Abgasskandal ruft der VW-Konzern nun die betroffenen Modelle sukzessive in die Werkstätten. Dort wird eine neue Software aufgespielt, damit die Autos typengerecht sind. "Das Angebot sollte man annehmen, sonst kann man im Extremfall die Zulassung verlieren", sagt Ulrike Wolf vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Die Expertin warnt aber: keinesfalls Verzichtserklärungen unterschreiben, um allfällige Schadenersatzansprüche zu wahren. Der ÖAMTC führt im Zuge des Abgasskandals umfangreiche Tests durch und sucht dafür noch Autos.
Pauschale Entschädigungszahlung gefordert
Der VKI fordert eine pauschale Entschädigungszahlung für jeden geschädigten Autobesitzer. Er vertritt mehr als 25.000 Österreicher, die sich bisher mit ihren vollständigen Daten angemeldet haben. Die Aktion läuft unbefristet weiter. Der VKI rechnet mit fast 60.000 Geschädigten und führt Gespräche mit dem VW-Konzern über einen Vergleich.
Kommt es zu keiner Einigung, will der VKI eine Sammelklage in den Niederlanden (in Österreich ist so eine Klage nicht möglich) einbringen. Zu diesem Zweck wurde eine eigene Stiftung gegründet. Kosten entstehen den betroffenen Autobesitzern nicht. Wer rechtsschutzversichert ist und einen auffälligen Spritverbrauch bemerkt, sollte sich rechtlich beraten lassen, empfehlen Rechtsanwälte.
Video: So finden Sie heraus, ob ihr VW betroffen ist
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