Seit mittlerweile über einem Jahr läuft die Suche auf Hochtouren - und dennoch: Im gesamten Außerfern ist weiter kein einziger Augenarzt in Sicht, der mit der Krankenkasse einen Vertrag hat. Ein ähnliches Dilemma gab es im Bereich der Kinderheilkunde - hier gibt es seit Herbst eine Lösung im Krankenhaus Reutte…
Wer im Außerfern einen Augenarzt braucht, der muss entweder mit einer Wahlärztin vorlieb nehmen oder weit über die Bezirksgrenzen hinausfahren. Der bisher einzige Fachmediziner, der auch einen Kassenvertrag hatte, verabschiedete sich nämlich - wie berichtet - Ende 2014 in die Pension. Nachfolger? Bisher Fehlanzeige. Und das, obwohl die Stelle einige Male ausgeschrieben war. Aufgeben will die Tiroler Gebietskrankenkasse aber nicht - eine weitere Ausschreibung sei schon erfolgt.
"Wir sind gemeinsam mit der Ärztekammer um eine möglichst rasche Nachbesetzung bemüht, wir nehmen die Situation ernst", betont TGKK-Direktor Arno Melitopulos und ergänzt: "Es bestätigt den Trend, dass sich Fachärzte, auch im speziellen Bereich Augenheilkunde, im urbanen Raum niederlassen möchten."
Wer nun glaubt, dass es die Außerferner vorwiegend nach Imst oder Landeck zu den nächstgelegenen Kassenärzten zieht, der irrt. Betroffene würden eher nach Deutschland ausweichen. Durch die Ausstellung von Aufträgen können Versicherte bei ausgewählten Augenärzten in den grenznahen Städten Füssen und Kempten Untersuchungen in Anspruch nehmen. Anträge und Infos können unter aussenstelle.reutte@tgkk.at angefordert werden.
Eigene Kinderordination
Im Bereich der Kinderheilkunde hatte die TGKK im Bezirk zuletzt mit ähnlichen Problemen zu tun. Trotz intensiver Bemühungen interessierte sich kein derartiger Kassenarzt für eine Niederlassung im Außerfern. Gemeinsam mit dem Bezirkskrankenhaus wurde an einer Lösung gefeilt - mit Erfolg. Seit Herbst deckt eine eigene Ordination im Spital die kinderärztliche Versorgung im Bezirk ab. "Ein Angebot, das ohne finanziellen Selbstbehalt an sieben Tagen die Woche in Anspruch genommen werden kann", so TGKK-Obmann Werner Salzburger.
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