Die indische Heilkunst lehrt uns seit Jahrtausenden, im Einklang mit Körper, Geist und Seele bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Ziele der ayurvedischen Lehre sind die Vermeidung von ernsthaften Erkrankungen, die Regeneration des Organismus sowie eine überlegte Lebensführung. Eine ganze Reihe von Behandlungen soll dem Körper helfen, sich selbst zu helfen.
Massage mit kostbaren Ölen
Zentrale Elemente sind dabei Ölmassagen, ein umfassendes Ernährungskonzept und eine ausgewogene Lebenskunde. Grundlegend für die richtige Anwendung ayurvedischen Wissens ist in jedem Fall die Bestimmung des Konstitutionstyps eines Menschen.
Drei Konstitutionstypen
Nach Ayurveda sind in jedem von uns drei Temperamente, drei Doshas, vereint, nämlich Vata, Pitta und Kapha. Ein oder zwei Doshas können dominieren, so dass je nach Typ andere ayurvedische Behandlungen nötig werden, damit die Energien in einem harmonischen Gleichgewicht bleiben bzw. nach Störungen wieder ausgeglichen werden. Welcher Typ du bist – siehe Linkbox!
Die Ayurveda-Spezialistinnen Erika Diehl und Edith Ch. Kiel empfehlen in ihrem neuen Handbuch „Klassische Ayurveda-Massage“ je nach dominierendem Dosha unterschiedliche Massagetechniken: „Der eine braucht eine ausgleichende, besänftigende Behandlung, der andere eine kräftige, den Stoffwechsel anregende Massage.“ Nach den Ayurveda-Expertinnen ist außerdem wichtig, ein mögliches aktuelles physisches oder psychisches Ungleichgewicht zu bestimmen. „Auf das gilt es zuerst einzugehen und zwar durch entsprechende Ernährung, spezifische Gewürze, durch größere Ruhe oder mehr Bewegung, eventuell durch eine Veränderung im Lebensstil“, heißt es in ihrem Buch.
Auch die Wahl des richtigen Öls hängt vom jeweiligen Konstitutionstyp des zu Massierenden ab. Denn je nach Zusammensetzung kann die Öltherapie nährend oder reduzierend wirken, sie kann wärmend oder kühlend sein und die Massage kann eine anregende oder entspannende Wirkung entfalten.
Gesund mit Ayurveda-Ölen
Ayurvedische Massagen lassen sich nicht allein zum Wohlfühlen oder zur Steigerung der Fitness, etwa bei Sportlern, anwenden, sondern auch zu medizinischen Zwecken. So können sogar Krankheiten wie Bluthochdruck, Rheuma oder Krampfadern mit gezielten Massagen und geeigneten Ölen durch Ayurveda-Therapeuten behandelt werden.
Ayurveda-Öle: Unterschied im Detail
Den Vorteil von indischen Massageölen gegenüber reinen Sesam-, Oliven- oder Mandelölen sehen die Autorinnen in deren Molekularstruktur. Durch sie durchdringen ayurvedische Öle nicht nur die obere Hautschicht, sondern auch das Muskelgewebe, die Venen und die Knochen.
Ayurvedische Öle werden nach wie vor auch im kosmetischen Bereich angewandt. Die Bildung von Antioxidantien während ihrer aufwändigen Herstellung soll zur verjüngenden Wirkung der Öle führen. Regelmäßig angewandt, wird der natürliche Alterungsprozess des Menschen hinausgezögert, die Funktionsweise der Organe bleibt erhalten und Gewebe und Immunsystem werden gestärkt. Speziell nährende Öle bauen durch die kräftigen Massagen nicht nur das Muskelgewebe auf, sondern bieten zugleich Schutz gegen Verletzungen.
Jedes Wehwehchen hat sein Ölchen
Beispiele für die Wirkung von Ölen: Sesamöl baut Giftstoffe ab, Kokosnussöl stärkt und regeneriert, Sonnenblumenöl wirkt Gewebe straffend, Mandelöl entspannend, Senföl baut Schlacken ab.
Ayurveda geht auch zu Hause
„Nicht jeder kann oder will einmal wöchentlich oder monatlich zum Ayurveda-Therapeuten gehen, um sich ausgiebig massieren zu lassen. Weil ayurvedisches Öl aber das Haut-, Muskel-, Venen- und Knochengewebe stärkt, sollte sich jeder Erwachsene selbst mindestens ein- bis zwei Mal pro Woche von Kopf bis Fuß einölen.“
Und so funktioniert die Selbstmassage:
Ein kleines Töpfchen mit Öl leicht erwärmen, auf ein Stövchen stellen. Mach es dir bequem, trage etwas Öl auf den Scheitel auf und verreibe es mit der flachen Hand. Danach öle dein Gesicht ein (in Richtung Ohren nach außen).
In kreisförmigen Bewegungen um den Nabel im Uhrzeigersinn, immer größere Kreise beschreiben. Brustbereich und Arme folgen. Mit etwas Druck in Richtung Körpermitte massieren. Genauso verfährst du mit den Beinen. Fußsohlen nicht vergessen. Den Rücken, wenn möglich, vom Partner einölen lassen, ansonsten nur die Schultern massieren. Danach das Öl 15 Minuten einwirken lassen, überschüssiges Öl unter der Dusche abreiben.
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