Es ist eine Premiere in der österreichischen Bildungspolitik: Zum ersten Mal kann ein Kind vom Kindergarten bis zur Neuen Mittelschule an einem Ort - dem Sonnwendviertel am neuen Hauptbahnhof Wien - betreut werden. Die Kinder teilen sich dabei Freizeiträume, die zentrale Bibliothek, einen Turnsaal sowie einen Gymnastikraum. Und Treffpunkte im Herzen des Campus bleiben selbst nach Schulschluss geöffnet – sie können auch von Bezirk für Veranstaltungen genutzt werden.
Dieses Lernviertel feierte jetzt seinen ersten Geburtstag. Ein Erfolgsmodell, glaubt man den Experten, die das Großprojekt ein Jahr nach dem Start unter die Lupe genommen haben. Denn der Bau hat offenbar mehrere städteplanerische Probleme auf einmal gelöst:
65 Millionen hat das Großprojekt gekostet. Nun sollen weitere Lernviertel folgen:
Bildung statt Bahnhof
Auf dem ehemaligen Nordbahnhofgelände in Wien-Leopoldstadt wird ebenfalls bis zum Schuljahr 2020/21 ein neuer Bildungscampus entstehen. Die Flächenwidmung dafür ist bereits abgeschlossen. Auch in diesem Bezirk sind in den letzten Jahren viele neue Wohnbauten entstanden, alleine 4000 kommen bis 2025 dazu.
Zwei für den 22.
Mehr Einwohner bedeutet mehr Schulen: Auch im wachsenden Bezirk Wien-Donaustadt werden in den nächsten Jahren zwei Campus-Projekte umgesetzt, und zwar in der Attemsgasse (Fertigstellung 2017) und in der Berresgasse (Fertigstellung 2019). Für Ersteres ist die Detailplanungen abgeschlossen, bei Zweiterem läuft gerade der Architekturwettbewerb.
Kinderreicher Westen
Auch im Westen Wiens wird bis 2022 ein neuer Bildungscampus entstehen. In der Deutschordenstraße südlich der Westbahn wurde dafür ein Gebiet der ÖBB übernommen. Eine vorausblickende Maßnahme: In der Region leben zahlreiche junge Familien, die in den kommenden Jahren Kinder haben werden.
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