Südwestfrankreich

Bordeaux und Toulouse: Alles einfach vom Feinsten

Reisen & Urlaub
05.05.2017 08:30

Frankreichs Südwesten zwischen Bordeaux und Toulouse ist ein Paradies für Genießer mit Stil - in kultureller genauso wie in kulinarischer Hinsicht.

Joie de vivre, Lebensfreude, lässt sich leicht aus dem Französischen übersetzen. "Savoir vivre" aber - zu leben wissen - dafür haben wir keinen kurzen Ausdruck. Es bedeutet Lebensgenuss mit Stil, edel, aber ohne Übertreibung, einfach alles vom Feinsten. Savoir vivre: Das bleibt Frankreichs ureigene Domäne, in vielen Facetten.

Eine direkte Flugverbindung von Wien nach Bordeaux und Toulouse verkürzt den Weg in den für uns ein bisschen entlegenen Südwesten des Landes, zwischen diesen beiden voneinander kaum 250 Kilometer entfernten, höchst ungleichen, aber gleichermaßen reizvollen Städten.

Die Schönheit der beiden: Bordeaux
Bordeaux ist die klassische Schönheit der beiden, wegen ihrer aus dem 18. Jahrhundert stammenden einheitlichen klassizistischen Fassaden schon vom großen Dichter Stendhal als schönste Stadt Frankreichs bezeichnet. Das stimmt heute noch: Das perfekt erhaltene Stadtbild wurde in den vergangenen 15 Jahren liebevoll restauriert, die im Lauf der Zeit geschwärzten Fassaden gereinigt, der Straßenverkehr eingedämmt, dafür neue Trambahnen gebaut, in der Altstadt sogar oberleitungsfrei.

Dank APS-Stromschienen bleibt der Blick auf das einzigartig harmonische Ensemble unverstellt, im neuen Miroir d'eau, dem "Wasserspiegel", am Garonne-Ufer spiegelt es sich. Mit der Promenade des Quais entstand ein Eldorado für Jogger, Radler, Inlineskater, aber auch für gemütliche Flaneure und Genießer des reichen kulinarischen Angebots. Kein Wunder, dass Zehntausende Internetnutzer Bordeaux 2015 zur "European Best Destination", dem besten Reiseziel Europas, kürten!

Für dieses Prädikat zählt natürlich auch die Umgebung: Bordeaux ist weltweit ein Synonym für besten Wein. 7.000 Weingüter - die berühmten Châteaux - inmitten von 110.000 Hektar Weinbergen bieten reichlich Gelegenheit zur Besichtigung und Verkostung. Die köstlichen Tropfen werden oft von den Schlossherren selbst präsentiert, man spürt ihren Stolz auf ihre Produkte, auf die 2.000 Jahre alte Tradition des Weinbaus.

Ein Ausflug nach Saint-Émilion ist fast Pflicht: Das mittelalterliche Städtchen wird jährlich von einer Million Touristen besucht und hat doch seinen Charme bewahrt - genau wie viele andere kleine Orte auf dem Weg nach Toulouse, wie das weltberühmte Ensemble von Sarlat oder auch etwas größere Städte, Cahors zum Beispiel.

Exzellente Weingüter gibt es überall, jede Menge Kirchen, Klöster und historische Ensembles. Dazu ist aber auch jeder einzelne Markt Ausdruck des "savoir-vivre". Die Qualität des Gebotenen, die Liebe zur Präsentation und Verarbeitung der Ware, das Genießen der Mahlzeiten - vom einfachen Bistro-Menü bis zum Fünfgang-Diner: Hier weiß man zu leben. Und trotz Gänsefleisch und -leber, Hunderten Käsesorten, Pilzen, Würsten, Desserts, Apéritifs und Weinen immer maßvoll. Mit Familie und Freunden wird geschlemmt - nicht gevöllert. Vom Feinsten, doch einfach.

Das ändert sich auch in Toulouse, der größeren, lauteren, "wilderen" der Metropolen des Südwestens, nicht. Wegen ihrer Ziegelgebäude wird sie die "rosa Stadt" genannt, leuchtet in der Sonne tatsächlich einladend warm, ist wegen des Airbus-Unternehmens wirtschaftlich sehr wichtig und extrem geschäftig. Das "savoir-vivre" ist dennoch auf Schritt und Tritt zu spüren. Und macht Lust, bei weiteren Reisen etwas von diesem Wissen aufzusaugen und mitzunehmen.

Brigitte Egger, Kronen Zeitung

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