Legendär ist das Foto von Annie Leibovitz, das einen nackten Keith Haring zeigt, der - selbst am Körper bemalt - inmitten eines von ihm bemalten Raumes steht. Der Künstler befindet sich mitten im eigenen Kunstwerk und verschwindet durch den Effekt der „Mimikry“. Ähnliches verfolgt auch Hannes Mlenek (57), wenn er sich Eintritt ins eigene Bild verschafft. Er malt am Boden hockend, unter ihm riesige, raumfüllende Formate. So bildet er in großzügigen Hand- und Armbewegungen seinen Körper ab, ermalt sich lebendige Körperbilder und umschreibt und umkreist sein Dasein, meist in den Farben Schwarz oder Weiß.
Aus diesen Tafeln, die barocke Dimensionen annehmen, baut er einerseits bühnenhafte Rauminstallationen oder aber er bringt diese Kulissen wieder als gesittete Tafelbilder in den Galerieraum zurück. Das ist Monumentalkunst, die sich auf die Tradition österreichischer Zeichenkunst beruft, aber dennoch neue, zeitgenössische Wege findet.
OÖ Kunstverein im Ursulinenhof Linz: bis 13. April, Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr.
Foto: Horst Einöder
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.