Sie alle haben sich nach einem neuen Leben gesehnt. Nach Schulbildung, Job, Haus, Geld in einem wirtschaftlich stabilen Land. 1.901 Kosovaren kehrten im Jahr 2014 ihrer krisengeschüttelten Heimat den Rücken, 2.002 Menschen waren es heuer - in nur zwei Monaten. Dass sie weder in Österreich noch in Deutschland Chance auf Asyl haben, wurde ihnen nicht gesagt. Und so startete das Innenministerium eine bislang nicht da gewesene Aktion, um der Flüchtlingswelle Herr zu werden. Asylverfahren sollen verschärft, sprich binnen zehn Tagen abgewickelt werden.
Alle zwei Wochen werden Flüchtlinge aus dem viel zitierten "sicheren Herkunftsstaat" Kosovo via Charter nach Hause geflogen. Und damit das auch jeder versteht, wurden in Absprache mit dem kosovarischen Premierminister entsprechend formulierte Inserate geschalten. Das Ergebnis: "Wir haben einen massiven Rückgang. Unsere Strategie hat massiv Wirkung gezeigt", sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
Europäische Asyl-Agentur lobt Österreich
Wurden in der ersten Februarwoche noch 501 Asylanträge gestellt, waren es in der vergangenen "nur" noch 45 (siehe Grafik) - Tendenz fallend. "Wir müssen Schnellverfahren zur Regel machen für sichere Herkunftsstaaten", so Mikl-Leitner. Die "Werbestrategie Kosovo" könnte jedenfalls auch in anderen Ländern eingesetzt werden. Lob gibt es dafür auch von der Europäischen Asyl-Agentur.
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