Kurse gesetzeswidrig

OGH stoppt Ausbildung für Pferdephysiotherapeuten

Tierecke
20.02.2015 09:15
"Absolventen der Ausbildung des Villacher Vereins arbeiten bei Polo-Mannschaften auf der ganzen Welt", weiß Anwalt Herwig Hasslacher. Trotzdem soll diese nun quasi nichts mehr wert sein: Denn der OGH hat nach einem kuriosen Rechtsstreit die Kurse für Pferdephysiotherapeuten als gesetzwidrig eingestuft.

Auch Pferde haben's im Kreuz. Doch für die rund 500.000 Reittiere in Österreich gibt es nur zehn Fachtierärzte, die sich auch auf Physiotherapie spezialisiert haben. Daher erfreute sich der Villacher Verein für Pferdephysiotherapie ab seiner Gründung 2008 einer großen Nachfrage – vor allem zahlreiche junge Frauen absolvierten den zweisemestrigen Lehrgang Physiotherapie.

OGH: "Lehre ist der VetMed vorbehalten"
"Alle Behörden haben die Ausbildung abgenickt", bestätigt Anwalt Herwig Hasslacher. "Auch das Ministerium hat nichts Gesetzwidriges dabei gefunden." Der Oberste Gerichtshof dagegen schon. "Zielt die Ausbildung auf die Heilbehandlung am kranken Pferd ab, verstößt sie gegen das Ausbildungsvorbehaltsgesetz", halten die Höchstrichter in einer Zusammenfassung fest. "Mit dem Lehrgang werden Tätigkeiten gelehrt, die in ihrer Ausübung dem Tierarzt und hinsichtlich der Ausbildung der Veterinärmedizinischen Universität Wien vorbehalten sind."

Absolventen verlangen Kurskosten zurück
Für den Villacher Verein bedeutet dieses Urteil das Aus – und den Konkurs. Viele Absolventen wollen jetzt ihre Kurskosten von rund 7.000 Euro zurück: Sie wollten ja als Pferdephysiotherapeuten arbeiten, sind aber eigentlich gewerbliche Tiermasseure.

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