Einem Team der Universität Zürich zufolge belegen die Ergebnisse, dass die in DNS-Molekülen gespeicherte genetische Information grundsätzlich auch extremen Weltraumbedingungen widerstehen kann.
Diese Erkenntnis könnte in zweierlei Hinsicht eine Rolle bei der Suche nach außerirdischem Leben spielen. Zum einen zeigt die Studie nach Angaben des Teams um Cora Thiel und Oliver Ullrich, dass experimentelle Raketenflüge genutzt werden können, um den Erdatmosphären-Eintritt von Meteoriten, auf denen sich organisches Material befinden könnte, realistisch zu simulieren.
Zum anderen verdeutlicht das Experiment das Risiko vermeintlich spektakulärer DNS-Funde: "Das Ergebnis zeigt, dass es gar nicht unwahrscheinlich ist, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Raumfahrzeuge auch DNS irdischen Ursprunges an ihre Landestelle mitbringen können", sagte Studienleiter Ullrich vom Anatomischen Institut der Universität Zürich. "Das muss man im Griff haben, wenn man nach Leben außerhalb der Erde sucht."
DNS-Moleküle überstanden mehr als 1.000 Grad Celsius
Die Forscher beschrieben im Fachmagazin "PLOS One", wie sie 2011 doppelsträngige DNS-Moleküle an mehreren Stellen der Außenhülle der Rakete "Texus-49" anbrachten. Die sogenannte Plasmid-DNS war demzufolge während des 13 Minuten langen Flugs einer Spitzentemperatur von kurzfristig schätzungsweise bis zu 1.000 Grad Celsius ausgesetzt. Nach dem Flug bis zu einer Höhe von 268 Kilometern, dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und der Landung wurden nach Auskunft der Forscher je nach aufgetragener Stelle noch 4,9 bis 53,4 Prozent der DNS wiedergefunden.
Bis zu 35 Prozent der ausgesendeten DNS-Moleküle seien biologisch voll funktionsfähig gewesen. "Wir waren völlig überrascht, so viel intakte und funktionell aktive DNS wiederzufinden", sagte Thiel. Ullrich ergänzte: "Wir glauben, dass diese Protektion durch eine günstige Kombination verschiedener Faktoren zustande kam, wie die extreme Trockenheit im Vakuum des Alls und der hohe Salzgehalt nach Trocknung der DNS."
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