Basketball

Setzt noch einen drauf: “NBA 2K15”

12.11.2014 09:54

Während EA Sports mit "Fifa", "NFL" oder "NHL" unangefochten die Spitzenposition besetzt, gibt es beim US-Basketball eine fast übermächtige Konkurrenz: Die "NBA 2K"-Serie von 2K Sports durfte nämlich bisher nicht nur den Titel der besten NBA-Simulation für sich beanspruchen, sondern war nach Meinung des Testers überhaupt das beste Sportspiel am Markt. Bei so viel Ruhm und Ehre stellt sich die bange Frage: Können die überhaupt noch einen draufsetzen?

Grafik und Präsentation lassen jedenfalls sofort jedes Gamer-Herz höherschlagen. War der Vorgänger schon ein Paradebeispiel dafür, wie ein Sportspiel auf NextGen-Konsolen auszusehen hat, legt "NBA 2K15" jetzt tatsächlich noch einmal eine ordentliche Schippe obendrauf. Die Spieler, die Arenen und selbst die Zuseher sehen unglaublich detailliert aus. dazu kommen die phänomenalen Animationen, die selbst die harten Zweikämpfe unter den Körben fast lebensecht wiedergeben.

Schon zu Beginn, wenn Shaquille O'Neal die anstehende Partie mit seinem Moderator-Kollegen bespricht, möchte man sich sein Bier aus dem Kühlschrank angeln, das Knabberzeug aus dem Schrank fischen und es sich gemütlich auf der Couch machen. Eine – wenn auch leise – Kritik gibt es dann aber doch: Statt einer Halbzeit-Show gibt es nun schnöde Statistiken, was dem Flair der Sportübertragung etwas von seinem Glanz nimmt.

Training zahlt sich aus
Spielerisch stellt "NBA 2K" seit jeher Anfänger vor eine gewisse Herausforderung. Während Profis anerkennend mit der Zunge schnalzen, da sich alle Feinheiten des Basketballs auch virtuell ausführen lassen, sollte sich der Neuling für eine gewisse Zeit in den Trainingshallen tummeln. Videos und Trainingsmodi geben die notwendige Hilfestellung.

Der Karrieremodus bei vielen Sportspielen konzentriert sich nüchtern auf die Spiele und die Weiterentwicklung des Spielers oder Klubs. 2K Sports setzt hingegen lieber wieder auf eine begleitende Hintergrundgeschichte. Diese ist zwar nicht sonderlich originell, trägt allerdings wesentlich dazu bei, die Motivation hoch zu halten. Schließlich will man wissen, wie es weitergeht.

Leichte KI-Schwäche
Gerade zu Beginn wird aber leider ein Schwachpunkt in der KI deutlich: Die Mitspieler des eigenen, unterklassigen Teams treffen selbst einfachste Würfe oft nicht. Gut, die sind halt eben schlechter, möchte man meinen. Wenn allerdings selbst Korbleger nicht gelingen und der Gegner bei Doppeldeckung scheinbar mühelos punktet, macht sich etwas Unmut breit. Glücklicherweise gibt sich das mit steigendem Können rasch und lässt den Entwicklern Raum für Verbesserungen.

Damit gar nicht erst die Gefahr von Langeweile aufkommt, stehen jede Menge weiterer Spielmodi zur Auswahl. Ob ein Team gemanagt (MyGM), eine eigene Liga, sogar mit europäischen Teams, gegründet (MyLeague), die Sammelkartensucht gestillt (MyTeam) oder das Image des Straßenbasketballers (MyPark) verbessert werden soll, hängt nur vom eigenen Gusto ab.

Fazit: Unglaublich, aber wahr. 2K Sports setzt tatsächlich noch einen drauf. "NBA 2K15" präsentiert sich noch schöner, detaillierter und spielerisch besser als der Vorgänger. Die Einarbeitungszeit, die Anfänger einkalkulieren müssen, mag zwar auf den ersten Blick etwas demotivierend sein, die Möglichkeiten, die sich danach auftun, überwiegen dann aber doch. Auch in diesem Jahr ist "NBA 2K15" somit ein ganz heißer Kandidat für den Titel "Beste Sportsimulation des Jahres".

Plattform: PS4 (getestet), PS3, Xbox One, Xbox 360, PC
Publisher: 2K Sports
krone.at-Wertung: 9/10