19.06.2014 22:57 |

"Three Lions" im Eck

Luis Suarez schießt Uruguay zu 2:1 gegen England

Was wäre Uruguay gegen England nur ohne Luis Suarez gewesen? Wahrscheinlich hätten die Südamerikaner am Donnerstag im Spitzenspiel der Gruppe D gegen den Weltmeister von 1966 keinen Stich gemacht - am Ende ist's müßig, darüber nachzudenken, denn Suarez war dabei und mit zwei Toren sorgte er praktisch im Alleingang für den 2:1-Sieg der "Urus" in Sao Paulo. Während sich Uruguay mit dem Sieg eine gute Ausgangsposition für das finale Gruppenspiel gegen Italien gesichert hat, steht England praktisch mit eineinhalb Beinen vor dem Aus.
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Bei – für brasilianische Verhältnisse – geradezu frostigen 12 Grad Celsius präsentierten sich beide Mannschaften in der Anfangsphase zwar durchaus leidenschaftlich, aber auch einigermaßen fahrig. Die gegenüber der Pleite im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica an fünf Positionen veränderten Mannen aus Uruguay konzentrierten sich wie eh und je auf ihre Zweikampfstärke, mit der sie die offensiver startenden Engländer nicht zur Geltung kommen ließen.

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Die ersten guten Szenen gehörten dennoch der Elf von Roy Hodgson: Zunächst wusste Uruguay-Goalie Fernando Muslera einen leichten Ball nicht im ersten Anlauf festzuhalten (2.) und dann strich ein Rooney-Freistoß von knapp außerhalb des Strafraums nur um Millimeter übers Tor (10.).

Rooney scheitert mit Kopfball an Querlatte
Englands Anfangsoffensive wurde allerdings bald durch die erste Chance der Südamerikaner beendet: Cristian Rodriguez (15.) wurde am linken Strafraumeck vergessen und konnte direkt aufs Tor von Joe Hart abziehen – der Schuss ging aber drüber. Ab diesem Moment kam auch Uruguay besser ins – allgemein dennoch weiter fahrige – Spiel, nach echter Torgefahr riechende Strafraumszenen gab es vorerst aber nicht mehr. Das änderte sich erst wieder in Minute 31, als Wayne Rooney einen Gerrard-Freistoß aus einem halben Meter Distanz nur an die Querlatte zu köpfen verstand. Unmittelbar zuvor hätte Uruguay freilich schon nur mehr zu zehnt sein können, doch Schiedsrichter Carlos Carballo verzichtete darauf, dem bereits mit Gelb vorbelasteten Diego Godin die zweite Gelbe zu zeigen.

Suarez stößt England mit Kopfballtor ins Tal der Tränen
Als ob die ohnehin wenigen Chancen die Mannschaften gar noch mehr erschreckt hätten, fokussierten sie sich zumeist auf die reine Abwehrarbeit. Querpässe statt Zuspiele in die Tiefe oder wenigstens flinke Konter dominierten diese Phase. Beinahe skurril, dass das 1:0 für Uruguay in Minute 37 aus einem recht mauen Gegenschlag entstand: Edinson Cavani und Luis Suarez liefen nach Zuspiel von Nicolas Lodeiro mit gemäßigtem Tempo zu zweit gegen fünf England-Verteidiger und Goalie Hart an, eine mustergültige Flanke des PSG-Angreifers brachte Liverpool-Stürmer Suarez gegen die Laufrichtung des Tormanns perfekt im Tor unter. Im direkten Gegenzug prüfte Daniel Sturridge noch einmal Goalie Muslera, es blieb aber vorerst beim 1:0 aus "Uru"-Sicht.

Uruguay verpasst vorzeitige Entscheidung
Wer nach Wiederanpfiff mit sofort wütend angreifenden Engländern gerechnet hatte, wurde bald eines Besseren belehrt. Als wären die Hodgson-Boys gedanklich noch in der Kabine, brannten die Südamerikaner im Gegensatz dazu ein regelrechtes Chancen-Feuerwerk ab. Doch eine Flanke, ein scharf angeschnittener Direktcorner sowie ein Schuss von der Strafraumgrenze, alle von Suarez (47., 48., 51.), und ein Cavani-Schlenzer (52.) landeten allesamt nicht im englischen Tor. Gleich das erste offensive Lebenszeichen der Engländer hätte im Gegenzug dann zum 1:1 führen müssen, doch Muslera konnte den Drehschuss von Rooney nach Welbeck-Zuspiel glänzend parieren (54.).

England kommt immer besser ins Spiel
Eine Art Erweckungserlebnis stellte diese Chance für England auf jeden Fall dar, zunächst erwischte Sturridge statt eines Querpasses aber noch Goalie Muslera. Vor allem über die Zweikämpfe kamen sie nun immer besser ins Spiel - dass "Uru"-Mittelfeld-Spieler Alvaro Pereira nach einem solchen kurz benommen zu Boden ging und erst nach einer Schrecksekunde ins Spiel zurück durfte, war aber keiner Absicht von Gegenspieler Reheem Sterling zuzuschreiben (64.). Unmittelbar darauf entschärfte Muslera die nächste Chance für die "Three Lions", als er bei einer scharfen Hereingabe von Sturridge vor Rooney an den Ball kam.

Rassige Schlussphase mit zwei Toren
Zehn Minuten später war es aber so weit und Rooney durfte sich über sein erstes Tor bei einer WM überhaupt freuen: Sturridge verschaffte sich zunächst mit einer schönen Einzelaktion viel Platz und steckte auf Glen Johnson durch, der wiederum nach einigen Schritten in den Strafraum auf den einschussbereiten Rooney ablegte (75.). Das Pendel schien nun zwar in Richtung England auszuschlagen, aber diese Phase währte nur kurz – denn nach zwei weiteren Sturridge-Aktionen (77., 78.) schlug erneut die Stunde von Suarez: Nach einem Fehler von Steven Gerrard zog Suarez auf und davon und ließ im 1:1-Duell auch Goalie Hart keine Chance (85.).

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