Mikaela Shiffrin hat am Semmering auch den fünften Saison-Slalom gewonnen. Allerdings sorgte sie für Aufregung, weil aufgrund ihres Einschreitens der Kurs für den zweiten Durchgang kurzfristig geändert wurde. Der US-Star stand dadurch rund zehn Minuten länger als zugelassen für die Besichtigung auf der Piste.
Normalerweise wird dieses Vergehen mit einer Disqualifikation geahndet, weshalb ein Protest mehrerer Nationen im Raum stand. Recht schnell war aber klar, dass ein Protest nichts bringen würde. Der Weltverband FIS rund um Renndirektor Markus Mayr verlängerten die Besichtigung kurzfristig – eine Tatsachenentscheidung.
Laut Shiffrin ging es um einen langen Schwung in eine Haarnadel, der in ihren Augen unfahrbar respektive bei den herrschenden Pisten-Bedingungen zu gefährlich gewesen sei. „Sie sieht Sachen, die andere vielleicht nicht sehen. Im Sinne des Sportes und der Sicherheit hat sie recht gehabt“, sagte Mayr im ORF über Shiffrins Intervention. „Wir haben gar kein Tor wirklich umgesetzt, sondern eine Variante, die uns gefährlich entschieden ist, in Absprache mit den Coaches auf der Piste gelöst.“
Allerdings hatten die meisten Athletinnen zu diesem Zeitpunkt bereits die Inspektion beendet. „Es waren nur ich und zwei andere Athletinnen, die das wirklich gesehen haben“, sagte Shiffrin auf Eurosport. Laut Mayr hat die Causa 20 Minuten gedauert. „Dem Athleten dann zehn oder 15 Minuten mehr zu geben, spielt überhaupt keine Rolle“, meinte der Renndirektor.
Die anderen Läuferinnen bekamen ein Video, das die Stelle zeigt. „Das Video habe ich rechtzeitig bekommen. Es war alles fair. Ich habe alles gesehen, und wir haben alles mit den Trainern genau besprochen“, sagte etwa ÖSV-Läuferin Natalie Falch.
Kein Protest von ÖSV und Swiss Ski
Im ÖSV hielt man sich nicht lange mit einem möglichen Protest auf. „Es ist ein bisschen schräg gelaufen, aber es ist jetzt nicht das große Thema für mich“, wiegelte ÖSV-Alpinchef Christian Mitter bereits während der laufenden Siegerehrung ab. „Wir schauen auf uns. Sie war heute eindeutig besser als unsere Läuferinnen.“ Laut ÖSV-Läuferin Katharina Gallhuber habe die Änderung tatsächlich für mehr Klarheit gesorgt. „Das haben sie dann vereinfacht mit einem langen Zug in eine Haarnadel.“
Die Schweizerin Camille Rast, die nach Pausenführung Zweite hinter Shiffrin wurde, bezeichnete die Aktion der FIS hingegen als fragwürdig. „Wir können zwei Tore auch mit Köpfchen fahren, wenn die Piste dort nicht so gut ist“, sagte Rast. Auch Swiss Ski verzichtete auf einen Protest. Zwar habe er eine solche Aktion auf diesem Niveau noch nicht erlebt, sagte der Cheftrainer Beat Tschuor. Die FIS habe ihm die Sachlage jedoch schlüssig erklärt.
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