Am Überwintern hindern

Tigermücke siedelt sich vermehrt in Österreich an

Gesund
16.11.2025 06:00

Infolge des Klimawandels breiten sich sogenannte „invasive Gelsenarten“, die man nur aus fernen Regionen kannte, vermehrt in Europa aus. So etwa die Asiatische Tigermücken, die mittlerweile in 16 europäischen Ländern und seit 2022 in Österreich in allen Bundesländern nachgewiesen wurde. 

Die Tigermücke ist möglicher Überträger von mehr als 20 verschiedenen Krankheiten, wie Dengue-, Zika-, Cikungunya-Fieber. Hierzulande sind noch keine derartigen Infektionen dokumentiert und Experten schätzen das von den Tigermücken ausgehende Gesundheitsrisiko noch gering ein.

„Im südlichen Europa werden jedoch seit 2010 praktisch jedes Jahr in den Sommermonaten dort erworbenen Dengue-Fälle verzeichnet: Kroatien, Italien, Frankreich und Spanien haben kleine Epidemien mit Fallzahlen von wenigen Einzelfällen bis über 200 Erkrankungen“, berichtet Infektiologin Univ. Doz. Dr. Ursula Hollenstein, Traveldoc – Reisemedizinisches Zentrum, Wien.

Auch Chikungunya-Fälle werden in etwas größeren Abständen in Italien und Frankreich diagnostiziert. Dr. Hollenstein: „2025 waren es in Frankreich bisher über 700 dokumentierte Fälle, wahrscheinlich ausgehend von der zu Frankreich gehörenden Insel La Reunion im Indischen Ozean, die seit Beginn des Jahres hohe Erkrankungszahlen meldet.“

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Menschen, die sich in betroffenen Regionen aufhalten, sollten sich daher vor Mückenstichen schützen, insbesondere ältere Menschen, Kinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Empfohlen wird: Mückenschutzspray verwenden, lange Ärmel und Hosen tragen, Bettnetze verwenden. Symptome wie plötzliches Fieber und Gliederschmerzen rasch vom Arzt abklären lassen.

Impfung gegen Dengue und Chikungunya
Gegen das Dengue-Fieber ist ein Impfstoff in Österreich verfügbar. Empfohlen für Personen, die bereits einmal an Dengue erkrankt waren, in Einzelfällen auch für Vielreisende oder bei erhöhtem Risiko. Die Impfung erfolgt in zwei Dosen mit drei Monaten Abstand.

Auch gegen Chikungunya, eine weitverbreitete Tropenkrankheit, die zu langanhaltenden Gelenkschmerzen führen kann, gibt es eine Schutzimpfung. Der Einzeldosis-Lebendimpfstoff wirkt gegen alle weltweit zirkulierenden Virusvarianten und ist ab 12 Jahren zugelassen. Empfohlen für Reisende in Endemiegebieten (Südamerika, Indien, Afrika, Südeuropa). „Zudem gibt es jetzt auch einen zweiten Impfstoff, der keine Lebendimpfstoff ist und ebenfalls ab 12 Jahren eingesetzt werden kann“, so Dr. Hollenstein. Zika-Impfstoff gibt es noch keinen.

Die Expertin weiter: „Therapeutisch steht gegen Dengue, Chikungunya und Zika noch keine kausale Behandlung zur Verfügung. Außer Symptombekämpfung wie Fiebersenkung und Schmerzmedikation ist nichts einsetzbar.“ Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Ansteckung besteht daher generell im Schutz vor Mückenstichen.

Vor dem Winter die Brutstätten beseitigen
Dazu zählen vor allem die Vermeidung von Brutstätten rund um Haus oder Wohnung – auch jetzt, um das Überwintern der Eier bzw. Larven zu verhindern. Somit gilt es, kein stehendes Wasser zu bieten: Blumentopfuntersetzer, Gießkannen, Vogeltränken oder Regentonnen abdecken oder mindestens einmal pro Woche leeren, verstopfte Dachrinnen reinigen und Behälter trocken lagern.

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