Neue Therapien gesucht

Schon 90% Heilungschance bei Kindern mit Blutkrebs

Gesund
12.11.2025 10:59

Jährlich erkranken in Österreich bis zu 120 Kinder an Leukämie (Blutkrebs) oder Lymphomen. Für diese gibt es allerdings bereits bis zu 90 Prozent Heilungschancen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung zu einer Tagung im Austria Center Vienna.

Bei dem ESID-EHA-SIOPE Focused Symposium veranstalten die European Society for Immunodeficiencies (ESID), European Hematology Association (EHA) und European Society of Paediatric Oncology (SIOPE) erstmals einen gemeinsamen Kongress.

„Pro Jahr erkranken in Österreich 250 bis 300 Kinder an Krebs. Bis zu 40 Prozent davon haben eine akute Leukämie – sprich Blutkrebs – oder ein hochmalignes Lymphom – sprich Lymphdrüsenkrebs“, erläuterte Andishe Attarbaschi, Co-Direktor des St. Anna Kinderspitals. „Hinzu kommt, dass zehn bis 15 Prozent aller Kinderkrebspatienten eine angeborene Neigung haben, die sich auch in Form von immunologischen Erkrankungen (Inborn Errors of Immunity) zeigt. Daher ist es so wichtig, dass die Immunologie, Hämatologie und Onkologie gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagte er zu dem von 18. bis 20. November stattfindenden Symposium.

Forschung im St. Anna Kinderspital
Forschung im St. Anna Kinderspital(Bild: AP/APA/HANS KLAUS TECHT)

„Da sich bei Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter die Zellen besonders schnell vermehren, wirken unsere bestehenden Chemo-und Strahlentherapien, die sich insbesondere auf sich teilende Zellen fokussieren, besonders gut. 80 bis 85 Prozent aller kindlichen akuten lymphoblastischen Leukämie-(ALL)-Patienten können im ersten Anlauf, weitere 60 Prozent im zweiten Anlauf geheilt werden. Damit erreichen wir hier schon eine gute Heilungsrate von 95 Prozent“, betonte der Kinderonkologe. „Auch bei Lymphomen gibt es – je nach Unterart – eine gute Prognose. Insgesamt können hier 85 bis 90 Prozent der Kinder geheilt werden.“ 

Neue Therapieformen gesucht
Die Chemotherapeutika, die bei der standardisierten Therapie eingesetzt werden, haben aber auch Nebenwirkungen wie Infektionen, schmerzhafte Schleimhautentzündungen, Organschäden, äußerliche Veränderungen wie der Haarausfall und mögliche Beeinträchtigung des Fortpflanzungsvermögens. „Daher suchen wir nach neuen Therapieformen, die weniger Nebenwirkungen haben, aber die gleichzeitig die gute Prognose der bestehenden Therapieformen beibehalten oder sogar verbessern“, sagte Attarbaschi.

Attarbaschi ist Mitglied im Scientific Committee des ESID-EHA-SIOPE Focused Symposiums. Der Kongress soll eine umfassende Plattform bieten, um zu untersuchen, wie Immundefekte hämatologische und onkologische Erkrankungen beeinflussen können und umgekehrt, und wie jedes Fachgebiet einzigartige Erkenntnisse liefert, die zur Verbesserung von Diagnose-, Behandlungs- und Managementstrategien beitragen.

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