Diese Schule kennt seit dem 10. Juni jeder in Österreich: Das BORG Dreierschützengasse in Graz wird stets mit einem Massenmord durch einen Ex-Schüler in Verbindung gebracht werden. Umso beeindruckender ist es, wie professionell und ruhig der Schulstart über die Bühne gegangen ist.
Die Sorge vor dem ersten Schultag war groß: Würden viele Medienvertreter anwesend sein? Würde das Gymnasium hinter dem Grazer Hauptbahnhof wieder im Fokus Dutzender Kameras stehen? Im Vorfeld des 8. September wurden Medien eindringlich gebeten, den Jugendlichen einen ruhigen Start in das neue Schuljahr zu ermöglichen. Die „Krone“ hielt sich daran. Vertreter anderer Medien waren hingegen vor Ort, dürften aber immerhin Distanz gewahrt haben.
Am Dienstag gab es dann eine große Pressekonferenz, bei der neben Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und Schuldirektorin Liane Strohmaier auch Vertreter von Schülern, Eltern und Polizei teilnahmen. Es wurde für die Zurückhaltung am Montag gedankt und weiterhin um Rücksichtnahme gebeten.
Es waren in Summe beeindruckende Statements, die gefasst und reflektiert vorgetragen wurden. Kein Anklagen, kein Beschönigen. Man habe nicht alle Betroffenen erreichen können, man habe nicht alle Bedürfnisse erfüllen können, hieß es. Aber dennoch verstärkte sich das Gefühl, dass über den Sommer in Ruhe und – so weit es in einer solchen Situation möglich ist – mit Zuversicht an der Zukunft der Schule gearbeitet wurde.
Es gibt einen umsichtigen Plan: für die Umgestaltung, für die Begleitung der Schüler, für den Unterricht. Dass es weniger und kürzere Schularbeiten geben wird, ist verständlich. Dass Direktorin Strohmaier aber auch betont, dass „Unterricht das Kerngeschäft der Schule bleibt“, ebenso.
Der Schulstart am BORG Dreierschützengasse scheint gelungen. Eine konkrete Benotung aus der Ferne ist nicht angebracht – die Verantwortlichen sind vom Durchfallen aber sicherlich weit entfernt. Weiterhin alles Gute!
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.