Schweiz

Traumzüge & Bergerlebnisse

Reisen & Urlaub
11.09.2025 08:00

Die Schweiz ist nicht nur für die herrliche Bergwelt, sondern auch für legendäre Züge bekannt. Außerdem: Wer öffentlich durch das Land reist, wird zum Eisenbahnfan – nicht zuletzt wegen der atemberaubenden Aussichten auf den Panoramastrecken!

Die Flugverbindungen in die größten Städte der Schweiz sind ausgezeichnet, aber es ist auch die Anreise mit der Bahn entspannt, bequem und außerdem umweltfreundlich. Fliegen muss also nicht unbedingt sein, und im Land selbst empfiehlt sich der Swiss Travel Pass, der das Reisen mit den Öffis ganz einfach gestaltet. Egal, wohin und wie oft, einfach in den Zug (oder auch Bus + Schiff) einsteigen und Ziel wählen.

So landen wir schließlich gegen lediglich einen Aufpreis für die Sitzplatzreservierung (unbedingt notwendig!) im Glacier-Express – seines Zeichens einer der schönsten Panoramazüge der Schweiz, ja der Welt -, der zwischen Zermatt und St. Moritz knapp acht Stunden braucht; in der Tat der „langsamste Schnellzug der Welt“.

Zugreisen haben ihren eigenen Zauber, diesen erlebte auch Autorin Andrea Thomas im „Glacier ...
Zugreisen haben ihren eigenen Zauber, diesen erlebte auch Autorin Andrea Thomas im „Glacier Express“.(Bild: Andrea Thomas)

Die schönsten Panoramazüge

GLACIER EXPRESS:
Zermatt-St. Moritz, 291 km, 7 h 45 min, UNESCO-Weltkulturerbe „Abula/Bernina“, Landwasserviadukt, 38 Viertausender inklusive Matterhorn (Zermatt): www.glacierexpress.ch 

GOTTHARD PANORAMA EXPRESS:
Luzern-Lugano, 182 km, 5 h 30 min, zwei Sprachregionen, zwei Städte, zwei Seen (Luganersee und Vierwaldstättersee), zwei Verkehrsmittel (Zug und Schiff): www.gotthard-panorama-express.ch 

Die Strecke führt über 291 Brücken und durch 91 Tunnel, vorbei an schneebedeckten Gipfeln, kristallklaren Seen und blühenden Wiesen. Die großen Fenster der Waggons machen die vielfältige Landschaft auf besondere Art erlebbar, bieten eine Bühne für die großartige Natur- und Kulturlandschaft, von der man kaum den Blick wenden kann.

MALERISCHE BERGWELT
Ausnahmsweise steigen wir in Andermatt aus, ein Ort auf 1447 m Seehöhe, der auf dem Weg liegt und einige Erlebnisse für uns bereithält. Wir treffen Paul zu einer Dorfführung. Er stammt von hier und weiß über die 1700-Einwohner-Gemeinde mehr zu erzählen, als man erwartet. Klar, hier mit rundum den hohen Bergen kann man erstklassig Ski fahren, aber was macht man im Sommer? Nun gut, das Chedi ist eines der luxuriösesten Hotels der Schweiz, man munkelt, die Orascom Development Holding habe 1,7 Milliarden Franken investiert. Egal, wie hoch die Summe tatsächlich war, man war glücklich über diese Investition: „Das war unsere Rettung“, sagt unser Führer.

The Chedi Andermatt ist eines der 43 Mitglieder der Vereinigung Swiss Deluxe Hotels in der ...
The Chedi Andermatt ist eines der 43 Mitglieder der Vereinigung Swiss Deluxe Hotels in der Schweiz.(Bild: The Chedi Andermatt)

Das Chedi ist nicht zu übersehen in der kleinen Ortschaft, umgeben von den hohen Berggipfeln. Wer öffentlich mit dem Zug anreist, hat nur wenige Schritte bis zum Hotel, das 119 Zimmer beherbergt, aber es gibt auch Residenzen. Da ist man schon etwas diskreter und erfährt, nur eine sei momentan erhältlich … der Preis bewegt sich vermutlich in Sphären, die die Mittel des Normalbürgers übersteigen. Das ist aber gut, meint Paul, denn das hat seine 2-Zimmer-Wohnung in Andermatt auch ziemlich aufgewertet.

INFOS

ALLGEMEINE AUSKÜNFTE:
www.switzerland.com, www.andermatt.ch

AN- UND WEITERREISE:
www.swiss.com, www.austrian.com, www.oebb.at

  • Swiss Travel Pass: Mit einem einzigen Fahrausweis können Reisende 3, 4, 6, 8 oder 15 Tage lang die ganze Schweiz mit Bahn, Bus und Schiff erkunden. Inbegriffen sind auch die weltberühmten Panoramastrecken, freier Eintritt in über 500 Museen und 50 Prozent Ermäßigung bei den meisten Bergbahnen.
    www.travelswitzerland.com/swisstravelpass 

HOTEL: The Chedi Andermatt (www.thechediandermatt.com/de) ist Mitglied in der Vereinigung Swiss Deluxe Hotels (www.swissdeluxehotels.com), die 43 der namhaftesten 5-Sterne-Häuser in der Schweiz umfasst. 

Aber wer sich etwas gönnen will, muss ja nicht für immer bleiben und kommt, um gezielt zu genießen. Entweder die ausgezeichnete Kulinarik, das Spa, die ausgesuchte Gastfreundschaft. Das Chedi vereint lokale Traditionen mit asiatischem Charme, steht auf der Homepage zu lesen. Genau diese Fusion findet sich auch in den Speisekarten von The Restaurant, aber natürlich auch von The Japanese, das japanische Küche vom Feinsten und dekoriert mit 2-Michelin-Sternen bietet.

In 2400 Meter Seehöhe liegt The Japanese am Gütsch. Begeisterte Skifahrer freuen sich schon auf ...
In 2400 Meter Seehöhe liegt The Japanese am Gütsch. Begeisterte Skifahrer freuen sich schon auf die Wintersaison.(Bild: Chedi Andermatt + Fotograf)

Wer zusätzlich noch ein spezielles Bergerlebnis haben möchte, fährt mit der Gondel auf den Gütsch (2344 m) und isst dort oben 1-Stern-Gerichte wie Shidashi Bento, Omakase, Sushi und Tempura mit Blick auf den Gotthardpass, den Oberalppass und das Urserntal. Die Schweizer lieben Superlative, im The Restaurant ist ein Höhepunkt sicher der fünf Meter hohe gläserne Käseturm mit einer außergewöhnlichen Auswahl von nationalen (jeder Kanton ist angeblich vertreten) und internationalen Köstlichkeiten.

Der fünf Meter hohe Käseturm im Hauptrestaurant ist eine wahre Schatzkammer für Köstlichkeiten – ...
Der fünf Meter hohe Käseturm im Hauptrestaurant ist eine wahre Schatzkammer für Köstlichkeiten – auch beim Frühstück.(Bild: Chedi Andermatt + Fotograf)

Während auf der einen Seite eines der schönsten Hotels der Schweiz – ich habe sogar schon sagen gehört „das schönste Hotel der Schweiz“ – steht, findet sich das traditionelle „Bergidyll“ schräg vis-à-vis, das einst Sean Connery Quartier bot, als er in den Schweizer Alpen „Goldfinger“ drehte. Eine Schlüsselszene spielte sich auf der steilen Furkapassstraße ab. Noch heute erinnert man sich etwa in der „James-Bond-Goldfingerkurve“ daran.

1964 diente die Furkapassstraße als beeindruckende Kulisse für die James-Bond-Verfilmung ...
1964 diente die Furkapassstraße als beeindruckende Kulisse für die James-Bond-Verfilmung „Goldfinger“ mit Sean Connery. Großartige Fahrerlebnisse an den Drehorten sind beliebt. Oldtimer – wie im Film – können im Chedi gemietet werden.(Bild: Corbis via Getty Images)

MYTHOS GOTTHARD
“Der Gotthard ist für uns Schweizer wie die Iris für das Auge“, hören wir anderntags von Gästebetreuerin Helen Schoch, als wir im Gotthard Panorama Express, der auch in Göschenen (nahe Andermatt) hält, ein Stück der geschichtsträchtigsten Schweizer Orte passieren. Auch da sind wir antizyklisch unterwegs. Dieser Zug verbindet Lugano mit Luzern, also zwei überaus attraktive Regionen, und ist es absolut wert, die ganze Strecke von 182 km in 5 h 30 min mitzufahren. Dazwischen liegt der legendäre Gotthard.

In der Schweiz gibt es nicht nur ein engmaschiges Öffi-Netz, sondern auch einige legendäre ...
In der Schweiz gibt es nicht nur ein engmaschiges Öffi-Netz, sondern auch einige legendäre Bahnstrecken.(Bild: Swiss Travel System AG, 2019, Fotograf: Daniel Ammann)

Der Gotthardpass ist seit jeher eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Selbst Goethe erklomm die Passhöhe dreimal, obwohl er ihn nie Richtung Süden überquerte. Die Tremola (alte Passstraße) ist heute unter Denkmalschutz und ist bei Touristen ebenso beliebt wie der Panoramazug. Durch den Gotthard verlaufen sowohl Eisenbahn- als auch Straßentunnel. Wer heute mit dem Panoramazug im Schritttempo durchfährt (Göschenen/Kanton Uri und Airolo/Kanton Tessin), erlebt eine interessante Inszenierung der Bauarbeiten.

Ausflug: Geißenparadies
Von Andermatt 10 Minuten mit dem Zug nach Göschenen, dann weiter mit dem Bus hinauf nach Gwüest, wo das Geißenparadies von Familie Näf ist. Hier leben Lydia und Christian mit ihren drei kleinen Kindern und etwa 280 Ziegen in einer wunderbaren Bergwelt.

Die genügsamen Ziegen von Christian Näf sind im Sommer auf der Alm.
Die genügsamen Ziegen von Christian Näf sind im Sommer auf der Alm.(Bild: Valentin Luthiger)

Im Sommer geben sie vier Menschen Arbeit. Im Hofladen können verschiedene Sorten Käse gekauft werden. Es gibt auch Himbeermarmelade oder Speck, denn die Molke, ein Abfallprodukt bei der Käseherstellung, wird an eigene Schweine verfüttert. Fast alles wird selbst produziert.

Lydia Näf lebt mit ihrer Familie in den Bergen.
Lydia Näf lebt mit ihrer Familie in den Bergen.(Bild: Andrea Thomas)

Bevor der Schnee kommt, wird einmal im Tal eingekauft. „Im Winter sind wir hier oben nur elf Leute.“ Wer vom Weiler Gwüest weiterwandert, kommt zum Göscheneralpsee auf 1792 m. Der Stausee glänzt türkisblau in der Sonne, vom Damm starten Paragleiter, dahinter eröffnet sich spektakulär der Dammagletscher. Es ist herrlich!

Tipp 1: Heidelbeeren am Wegesrand naschen. 
Tipp 2: Einkehren im Berggasthaus Dammagletscher. 
Tipp 3: Tagespatent zum Fischen im Stausee lösen. 
Tipp 4: Rundwanderweg Göscheneralpsee.

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