Doppel-Interview

Schild-Schwestern: “Schon im Training gleichauf”

Sport
18.12.2013 17:01
Das große Doppel-Interview mit unseren Kult-Schwestern: Marlies Schild, mit 34 Siegen Königin des Slalomsports, und Bernadette, Dritte beim historischen Rennen in Courchevel. Sie sind Ausnahme-Athletinnen, Schwestern und Konkurrentinnen – die sich in- und auswendig kennen, im Training pushen und gemeinsam in die Christmette gehen. Lesen Sie, warum Bernadette fast keine Weihnachtsgeschenke bekommen hätte und über welchen Anruf sich Marlies auf der Heimfahrt am meisten freute.

"Krone": Bernadette, du bist jetzt 23 Jahre alt. Wie beeindruckt bist du von deiner neun Jahre älteren Schwester?
Bernadette: Der 34. Sieg von Marlies war für mich nur eine Frage der Zeit, auch wenn sie jetzt zwei Jahre warten musste. Sie wollte ihn unbedingt, hat viel gegrübelt. Deshalb ist es auch für mich jetzt eine Erleichterung, da wir ja sehr viel gemeinsam trainieren.

"Krone": Marlies, im ersten Durchgang war die kleine Schwester die Schnellere. Wie weit ist es noch bis zur Wachablöse im Hause Schild?
Marlies: Die Berni hat eine gewaltige Entwicklung gemacht, sitzt mir im Nacken. Ich glaube, es wird schon ziemlich hart für mich in der nächsten Zeit.

"Krone": Lindsey Vonn hat gemeint, von Sportlern bleiben nur Rekorde in Erinnerung. Marlies, wie siehst du das?
Marlies: Rekorde sind nicht das Einzige. Für die Fans zählen auch Wille, Leidenschaft, Emotionen. Mich treiben nicht nur Bestmarken an. Ich habe in den zwei Jahren seit dem letzten Sieg einfach gespürt, dass da noch etwas auf mich wartet.

"Krone": Apropos - was hat nach deinem 34. Slalom-Triumph auf dich gewartet?
Marlies: Das Handy war voll mit Glückwunsch-SMS. Bei der achtstündigen Heimfahrt hat sich auch Vreni Schneider gemeldet, um mir zu gratulieren. Sie war sehr nett.

"Krone": Bernadette, du warst schon 2008 Junioren-Weltmeisterin im Slalom, aber erst in diesem Kalenderjahr hast du deine ersten zwei Weltcup-Podestplätze erreicht.
Bernadette: Auch ich habe keine leichte Zeit hinter mir, hatte Probleme mit der Technik, deshalb viel am Material herumgetüftelt. Jetzt mit Marlies auf dem Podest zu stehen, gibt mir einen Schub.

"Krone": Du bist im zweiten Durchgang erstmals als Letzte oben am Start gestanden. Hast du gewusst, dass Marlies führt?
Bernadette: Nein, gewusst nicht. Aber ich habe es vermutet.

"Krone": Marlies, wäre der Hausfrieden schiefgehangen, wenn dich Berni noch abgefangen hätte?
Marlies: Ganz einfach: Dann hätt' es keine Weihnachtsgeschenke gegeben. (lacht)

"Krone": Ihr seid Schwestern, aber auf der Piste auch Konkurrentinnen. Wie würdet ihr euer Verhältnis beschreiben?
Marlies: Wir kennen uns natürlich in- und auswendig, aber profitieren sportlich voneinander.
Bernadette: Stimmt. Zuletzt im Training waren wir gleichauf. Da haben wir gewusst: Entweder wir sind weit weg, oder es passt.

"Krone": Verbringt ihr auch Weihnachten gemeinsam?
Marlies: Den Abend des 24. Dezember sicher. Da ist Skifahren zweitrangig, geht die Familie in die Mette.
Bernadette: Und ich darf oder muss den Christbaum schmücken.

"Krone": Was erwartet ihr euch jetzt in Lienz nach Weihnachten?
Bernadette: Es sind Heimrennen, die sind dank der Fans etwas Spezielles. Vielleicht gelingt uns ein ähnliches Resultat.
Marlies: Ich fahre ja nur noch Slalom, freue mich, auch wenn ein Riesenhype sein wird. Spannend wird, welche neuen Fragen sich die Journalisten nach dem Rekord einfallen lassen...

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(Bild: KMM)



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