In „Spionagefall Robert Oppenheimer“ (29. Juli, 20.15 Uhr, ARTE) wird das aufregende Leben des legendären Physikers nachgezeichnet, der mit dem „Manhattan-Projekt“ für immer die Welt verändern sollte.
Vor rund 80 Jahren haben sich die Strukturen der Welt nachhaltig verändert. Frühmorgens am 16. Juli 1945 erstrahlte über der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico ein gleißendes Licht – dies war die direkte Folge der ersten gezündeten Atombombe auf einem militärischen Testgelände. Vom Erfolg zeugten ein 330 Meter breiter Krater im Wüstenboden und eine Pilzwolke, die zwölf Kilometer in die Höhe wuchs. In der akribisch recherchierten Dokumentation „Spionagefall Robert Oppenheimer“ wird das Leben des berühmten Physikers vollumfassend und detailgetreu nacherzählt. Dabei wird auch viel Wert auf jene Zeit außerhalb des weltbekannten „Manhattan-Projekt“ gelegt, die ansonsten nicht so deutlich ins Zentrum gesetzt wird. So bekommt man genau Einblicke, wie er mit seiner frühen Tuberkulose umging und warum er sich deshalb nachhaltig in New Mexico verliebte.
Oppenheimer-Biograf Kai Bird schlüsselt in Interviews etwa auf, warum sich der Wissenschafter in jungen Jahren so schwer mit anderen Kindern tat – weil er in einer reichen und privilegierten Familie aufwuchs und stets den Kontant zu Erwachsenen pflegte. Interessante Einblicke liefert auch der deutsche Historiker Bernd Greiner, der sich vor allem mit Robert Oppenheimers politischer Rolle in der Geschichte auseinandersetzt: „Er war ein Kind der 30er-Jahre. Wer damals nicht für Antifaschisten oder starke Reformbewegungen Partei ergriffen hat, hatte weder Herz noch Verstand.“ Regisseurin Bertina Henrichs rekonstruiert in ihrem Werk umfassend, wie das Klima des Misstrauens und die Beschattung durch die amerikanische, als auch sowjetische Seite die Entwicklung der Atombombe beeinflusste und wie der Mensch Oppenheimer davon geprägt wurde.
Neben Interviews mit Historikern und Experten setzt die Doku auch auf Originalaufnahmen und mitgefilmte Interviews mit Oppenheimer selbst. Für die Verbildlichung von einzelnen Ereignissen aus der Vergangenheit hat das Filmteam eine Rekonstruktion mittels künstlicher Intelligenz gewählt. 80 Jahre nach den bislang einzigen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki wirkt die Gefahr einer Wiederholung so drohend wie noch nie zuvor. Oppenheimer haderte bis zu seinem Tod mit seiner Erfindung und glaubte nicht daran, dass Atombomben einen Frieden bringen könnten. Die Geschichte zeigt uns, dass er recht hatte ...
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