



Beinahe so alt wie die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren ist jene der Hauptfeuerwache Villach: Seit 160 Jahren stehen die Männer im Einsatz, wobei sich diese stark gewandelt haben.
Brände hatten oft ganze Städte oder Dörfer zerstört. Daher war eine Löschordnung aufgestellt worden, welche die Aufgaben im Brandeinsatz regelte. Die erste Löschordnung in Klagenfurt stammt aus dem Jahr 1546. 1864 gründete Ferdinand Jergitsch die erste Freiwillige Feuerwehr Klagenfurt, der zahlreiche Wehren im ganzen Land folgen sollten – auch in Villach, wo am 16. Juli 1865 Blasius Tomz zum ersten Kommandanten gewählt wurde.
1890 wurde der Grundstein für das Rüsthaus am Hans-Gasser-Platz gelegt, um die vier Standorte der Feuerwehr zu einem zentral gelegenen Stützpunkt zu vereinigen.
Seit der Gründung wird auf immer bessere Ausrüstung geachtet
„Wir legen großen Wert auf Aus- und Weiterbildung, damit die Kameraden für all die unterschiedlichen Einsätze gerüstet sind. Und seit Beginn der Wehr ist auch die Ausrüstung ein wichtiges Thema; die muss auf dem Stand der Technik sein“, so Kommandant Harald Geissler.
1896 wurde die fahrbare Magirusleiter, eine Drehleiter, in den Dienst gestellt. Der Industrielle Albert Wirth stiftete das erste Automobil für die Feuerwehr, das dann aber zum Rettungswagen umgebaut wurde und bis 1941 sehr hilfreich war. Das erste motorisierte Löschfahrzeug hatten die Villacher 1921, in den dreißiger Jahren war die Wehr voll motorisiert.
Mit Ukrainern und Briten im und nach dem Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Wache durch eine ukrainische Hilfstruppe unterstützt, da viele Kameraden an der Front waren. In der Besatzungszeit erfolgte mit Unterstützung der Briten die Neuaufstellung der Feuerwehr Villach, die ab da Hauptfeuerwache Villach heißt.
Weniger Brände, mehr technische Einsätze
In den sechziger Jahren forderte die Hochwasserkatastrophe in Villach die Einsatzkräfte. 1970 installierte man in Villach die erste Funksirenensteuerungsanlage Österreichs. In den folgenden Jahren wurden eine neue Drehleiter und moderne Tanklöschfahrzeuge sowie 1982 der erste hydraulische Rettungssatz angeschafft. Weil es immer mehr Gefahrguteinsätze gab, speziell am Verkehrsknotenpunkt Villach, wurde 1990 ein GSF, ein Gefährliche Stoffe-Fahrzeug, stationiert. „Dort findet man beispielsweise Bindemittel für verschiedene Chemikalien“, so Geissler.
Für den mittlerweile größeren Fuhrpark und die umfassende Ausrüstung brauchte es ein größeres Rüsthaus, das auf dem Areal des ehemaligen städtischen Schlachthofs errichtet wurde. Im Sommer 1994 zog die Hauptfeuerwache im Feuerwehrzentrum in der Kasernengasse ein.
Einer der größten Brände in der Villacher Geschichte brach auf der Baustelle des Parkhotels aus und vernichtete 1997 fast den gesamten Dachstuhl des Parkhotels. Dieser Brand war einer der schwierigsten, den die Hauptfeuerwache je zu bewältigen hatte.
Das Wichtigste ist, dass alle nach den vielen Einsätzen gesund heimkommen.
Harald Geissler, Kommandant der Hauptfeuerwache Villach
Feuerwehr holt Papagei vom Baum nach Hause
Aber auch kuriose Einsätze wie im heurigen Frühling die Rettung eines ausgebüxten Papageis mittels Drehleiter bewältigt die Hauptfeuerwache.
Am Mittwoch, 16. Juli (19 Uhr), wird das Jubiläum auch in einer feierlichen Messe in Villach-St. Jakob gefeiert, denn „wichtig ist, dass alle nach den vielen Einsätzen wieder gesund heimkommen“, wie Geissler betont.
Nach der Gedenkmesse werden am Oberen Kirchplatz in Villach die Fahrzeuge der Wehr gesegnet und Kränze im Gedenken an die verstorbenen Kameraden niedergelegt.
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