„Ich sage oft: Niemand hier ist normal, das ist ein Irrenhaus, eine psychiatrische Abteilung. Ein Trainer muss ein Psychologe sein“, weiß Goran Ivanisevic von den Herausforderungen, mit denen Tennisspieler tagtäglich zu kämpfen haben, Bescheid. Viel wichtiger als das Training am Platz sei der mentale Zugang zu den Profis, ist der ehemalige Coach von Novak Djokovic überzeugt.
„Wenn ich den Spielern zuhöre, ist jeder auf Antidepressiva“, so Ivanisevic in einem Interview mit dem Online-Portal „Clay“. Der schwierigste Teil an seinem Job sei der Umgang mit dem ganzen Wahnsinn der Spieler. „Mir fällt das leichter, weil ich auch Spieler war, ich hatte auch meinen Wahnsinn.“
Lob an Sinner und Alcaraz
Wieso sich so viele Spieler selbst unter Druck setzen, kann der Kroate nicht beantworten, jedoch würden die Erwartungen von außen eine wichtige Rolle spielen. „Tennis ist alles andere als einfach – es ist brutal, hart, niemand kann dich auswechseln, es gibt keine Halbzeit wie beim Fußball. Deshalb muss man Sinner und Alcaraz bewundern. Sie haben ihre Teams, ihren Weg, und sie machen einfach weiter“, lobte Ivanisevic die Welt-Spitze.
Von 2018 bis 2024 war der mittlerweile 53-Jährige als Trainer von Novak Djokovic tätig, mittlerweile betreut er Stefanos Tsitsipas, der bereits in der ersten Wimbledon-Runde verletzungsbedingt aufgeben musste. Auch der Grieche hat immer wieder mit mentalen Problemen zu kämpfen. Ein Thema, an dem das Team noch ordentlich zu arbeiten hat, wie Ivanisevis festhält: „Er ist einfach nicht in Form – weder geistig noch körperlich. Wenn er bestimmte Dinge auf dem Platz und vor allem außerhalb des Platzes ändert, wird es klappen. Aber wenn er es nicht schafft, diese Dinge zu ändern, dann hat er keine Chance.“
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