China will mitreden

Dalai Lama wird 90 und spricht über Nachfolge

Ausland
02.07.2025 11:05

Tenzin Gyatso ist für die Tibeter die 14. Reinkarnation des Dalai Lama in 600 Jahren. Am 6. Juli wird er 90 Jahre alt und bestätigte, dass die Institution des Dalai Lama auch nach seinem Tod fortgeführt wird. Buddhisten befürchten, dass China einen Nachfolger ernennen könnte, um die Kontrolle Chinas über das sogenannte Dach der Welt zu stärken.

Er sei in den vergangenen Jahren von vielen Menschen in Tibet, Tibetern im Exil, Buddhisten aus der gesamten Himalayaregion und darüber hinaus eindringlich darum gebeten worden, „dass die Institution des Dalai Lama fortgeführt wird“, so der Friedensnobelpreisträger am Mittwoch.

China hat keine Befugnis
Viele Exil-Tibeter befürchten, dass China einen Nachfolger für den Dalai Lama ernennen könnte. Aber der 89-Jährige betonte, dass die Befugnis für die Identifizierung des 15. Dalai Lama „ausschließlich“ bei seinem Büro mit Exil-Sitz in Indien liege: „Niemand sonst hat irgendeine Autorität, sich in diese Angelegenheit einzumischen.“

„Niemand sonst hat irgendeine Autorität, sich in diese Angelegenheit einzumischen“, stellt der ...
„Niemand sonst hat irgendeine Autorität, sich in diese Angelegenheit einzumischen“, stellt der Dalai Lama klar.(Bild: AFP/CARL DE SOUZA)

China pocht auf Einflussnahme
China hingegen pocht auf eine Zustimmung bei der Ernennung eines Nachfolgers des Dalai Lama. Außenamtssprecherin Mao Ning in Peking: „Die Reinkarnation großer buddhistischer Persönlichkeiten wie des Dalai Lama und des Panchen Lama muss durch Losziehung aus der Goldenen Urne bestimmt und danach von der Zentralregierung genehmigt werden.“ 

Druck aus China
Tibet und der Wunsch nach Selbstbestimmung
  • Das geistliche Oberhaupt und Tausende andere Tibeter leben seit der Niederschlagung ihres Aufstands gegen die chinesische Herrschaft 1959 im Exil in Indien. China bezeichnet den Dalai Lama als „Separatisten“.
  • Der Dalai Lama selbst sieht sich als „einfachen buddhistischen Mönch“. Er bezichtigt Peking des „kulturellen Völkermords“ an den Tibetern. Truppen der neuen, kommunistischen Volksrepublik waren 1950 in den Klosterstaat Tibet einmarschiert.
  • Weltweit wird der Dalai Lama als friedlicher Verfechter der Freiheit Tibets geachtet. Politisch hat er offiziell keine Macht mehr. Er übergab diese 2011 an eine Exilregierung, die von rund 130.000 Tibetern weltweit gewählt wurde.
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