Der 31-jährige Abwehrspieler sei seit "Donnerstagvormittag nicht mehr beim SV Grödig", so Haas bei einer Pressekonferenz in der Untersbergarena. Obwohl es letztlich zu keinen Manipulationen gekommen sei, habe er sich gezwungen gesehen, diesen Schritt zu setzen.
Haas wäre lieber gewesen, die von Taboga angesprochenen Spieler hätten sich früher bei der Vereinsführung gemeldet, er sei aber stolz, dass sie diesen Schritt am Dienstag schließlich doch gesetzt haben. Um wen genau es sich handelt, wollte er nicht verraten. Ebenso wurde nicht erklärt, um welche Spiele es damals gegangen ist.
Die Betroffenen, die Tabogas Anstiftungsversuche angeblich für einen Scherz hielten und deshalb nicht schon früher auspackten, hätten keine weiteren Konsequenzen zu befürchten. Einer von ihnen habe den Verein ohnehin bereits vor mehreren Monaten verlassen.
Absichtliche Elfer-Fouls angeboten?
Elfer-Fouls gegen Taboga geraten nun ebenfalls in ein anderes Licht. Der Verteidiger soll laut "Salzburger Nachrichten" zu Manipulationszwecken absichtliche Fouls im eigenen Strafraum angeboten haben.
Konkret geht es demnach um das Bundesliga-Spitzenspiel von Aufsteiger Grödig gegen den Tabellenführer und Lokalrivalen Red Bull Salzburg am 27. Oktober (0:3). Taboga soll ein Foul angeboten haben, um Sanel Kuljic' mutmaßlichen Komplizen Sulim D. und dessen Partner mit einer Wette auf einen Elfmeter einen Gewinn zu ermöglichen. Dieser sollte geteilt werden und auch zur Tilgung der Schulden Tabogas bei Kuljic beitragen. Tatsächlich attackierte Taboga Salzburg-Flügelspieler Dusan Svento in der Nachspielzeit im Strafraum hart, der Schiedsrichter entschied aber nicht auf Strafstoß.
Grödiger wünschen Taboga "alles Gute für die Zukunft"
"Von Taboga bin ich zutiefst enttäuscht, denn er war mehrmals Mannschaftskapitän und ein absoluter Führungsspieler. Wir wussten, dass er finanzielle Probleme hat, aber von Manipulationen haben wir nichts mitbekommen. Wir sind alle sehr schockiert", fasste Haas zusammen. Auf der Vereins-Homepage wünscht Grödig "Taboga und seiner Familie für die Zukunft dennoch alles Gute".
Nachbesetzt wird der Abwehrspieler im Kader vorerst nicht. "Wir haben ja noch drei Innenverteidiger." Er müsse in dieser Frage erst nachdenken, sagte Haas. Er hoffe auf jeden Fall, dass für den SV Grödig die Situation jetzt geklärt sei "und wir schön langsam wieder zur Ruhe kommen und uns wieder auf den Sport konzentrieren können".
Taboga bleibt für Polizei Erpressungsopfer
Für die Polizei hat sich durch die jüngsten Ereignisse vorerst nichts geändert. Taboga werde weiterhin als Opfer einer Erpressung (durch Ex-Teamspieler Kuljic, Anm.) angesehen und bleibe auf freiem Fuß, sagte der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes, Karl-Heinz Pracher.
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