Elke Kahr hat sich entschieden, ob sie bei den Grazer Gemeinderatswahlen 2026 wieder antritt, aber sie verrät das Ergebnis ihrer Überlegungen noch nicht. Das Nachfolge-Karussell hat sie aber bereits gehörig auf Touren gebracht. Auf die KPÖ-Bürgermeisterin könnte ein schwarzes Stadtoberhaupt folgen.
Im Ö1-Radio-Interview am Wochenende bekräftigte Elke Kahr, sie habe sich entschieden, werde das Ergebnis aber erst bei der KPÖ-Bezirkskonferenz am 10. Juli öffentlich machen. Ob sie denn nicht Bürgermeisterin bleiben wolle? Darauf gab Kahr eine bemerkenswerte Antwort: „Wir sind nicht unbedingt eine Partei, die Depressionen kriegt, wenn wir nicht stärkste sind . . . oder ich persönlich jedenfalls.“ Man hofft bloß, „eine gewisse Stärke“ zu erreichen. Das klingt so gar nicht nach Verteidigung des Bürgermeisteramtes durch sie oder einen KPÖ-Nachfolger.
Erwartet wird nun am ehesten, dass Kahr, die kurz nach dem Wahltermin im Herbst 2026 den 65. Geburtstag feiert, als „ungeschlagene Lichtgestalt“ in Pension geht, während dem vermutlichen neuen kommunistischen Spitzenmann, dem jetzt 38-jährigen Robert Krotzer, kaum Chancen eingeräumt werden, als Bürgermeister ins Rathaus einzuziehen.
Beobachter unterstellen sogar, dass gerade der Gedanke an eine zweite Bürgermeister-Periode bei den Kommunisten mehr Depression als Euphorie auslöse - weil nach fünf von teurer Sozialpolitik geprägten Jahren für die Bürger schmerzhafte Reformen notwendig seien. Und die, so die böse These, überließen die Tiefroten lieber anderen Parteien.
In Pole Position wäre wohl die ÖVP. Kurt Hohensinner, den smarten 47-jährigen Stadtparteichef und mutmaßlichen Spitzenkandidaten der Volkspartei, sehen viele – wenn Kahr wirklich nicht antritt – schon am Weg in das Bürgermeisteramt.
Aber bis Herbst des nächsten Jahres, bis Graz (planmäßig) wählt, rinnt noch viel Wasser die Mur hinunter . . .
Einen schönen Montag!
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