Harley-Davidchen

Harley bringt ungewöhnlich kleine neue Baureihe

Motor
05.11.2013 22:39
Erstmals seit 13 Jahren hat Harley-Davidson wieder mal eine neue Plattform entwickelt. Street heißt sie, ihr Motor ist wassergekühlt und wird mit zwei Kubaturen aufgelegt: 500 (!) vor allem für den neuen Produktionsstandort Indien und überhaupt asiatische Märkte, 750 für den Rest der Welt – Ende 2014 inklusive Österreich.
(Bild: kmm)

Ziel der Downsizing-Modelle sind vor allem junge Leute, was bei Harley unter 30-Jährige sind. Für die wird auch der Preis downgesizet, und zwar auf deutlich unter 10.000 Euro. Da soll dann auch noch ein bissl was übrig bleiben, um im hauseigenen Zubehörprogramm zu wildern und ein prächtiges Custom Bike zu kreieren. Die Showbikes "Pro Street 800", "Urban Custom" und "Garage", die auf der EICMA stehen, beweisen, dass in den "Harley-Davidchen" einiges an Potential steckt.

Die Leistungsdaten der beiden Maschinen stehen zwar noch nicht exakt fest, jedoch soll die 750er sogar stärker sein als die Sportster 883 und dabei deutlich leichter: Nur rund 217 kg gegenüber den 261 kg Leergewicht der bisherigen Einstiegs-Harley.

"Revolution X" heißen die beiden 60°-V2-Motoren. Das erinnert zwar an den "Revolution"-Motor der wassergekühlten 1,2-Liter-V-Rod von 2003, dennoch sind beide Antriebe eine komplette Neuentwicklung. Zu Beginn sollen jährlich 1.000 bis 1.400 Stück in Kansas City und im indischen Bawal produziert werden. Als erste Märkte werden neben den USA zunächst Großbritannien, Spanien, Italien und Portugal bedient. Weitere sollen folgen. Zum vierten Quartal 2014 wird die Street 750 auch in Österreich erhältlich sein.

Die weitere 60°-Spreizung der beiden V-Zylinder im Vergleich zum klassischen 45°-V2 aus Milwaukee ist laut Design-Chef Frank Savage ein großer Vorteil in Sachen Fahrdynamik. Dadurch wurde bei Street 750 und 500 nicht nur ein niedrigerer Schwerpunkt möglich, sondern auch eine für Fahranfänger wertvolle niedrigere Sitzhöhe. Außerdem zeichnen sich beide Modelle durch eine neutrale Sitzposition aus, die sowohl für gemütliches Dahingleiten als auch für zeitweise sportlicheres Fahren geeignet ist. Neben solchen Voraussetzungen habe besonders die "visuelle DNA von historischen Harleys" das Aussehen der Street 750 und 500 stark beeinflusst – mit Einflüssen etwa der "Knucklehead" von 1946 oder des "Peanut"-Tanks von 1948.

Auf der Suche nach dem letzten derart kleinen Hubraum in populären Harley-Modellen muss man in den Geschichtsbüchern bis in die Fünfzigerjahre zurückblättern, als in der "K" der "Flathead"-V2 mit 743 ccm werkelte. Spätere kleinvolumige Bikes hatten absoluten Exotenstatus oder stammten zeitweise von der italienischen Tochtermarke Aermacchi.

883 ccm war bisher das absolute Minimum aus Milwaukee, und die damit angetriebenen zierlichen Bikes wie Sportster Iron oder Seventy-Two sind unter vielen Skeptikern als Hausfrauen-Harleys verschrien. Für sie fängt der gestandene V2 bestenfalls bei den 1.202 ccm einer Forty-Eight an, so richtig jedoch erst mit den 1,6- und 1,7 Liter-Triebwerken in Kultmodellen wie Street Bob, Softail Slim oder Electra Glide – von den 1,8 Liter-Kraftpaketen in den hausgetunten CVO-Modellen mal ganz zu schweigen.

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(Bild: kmm)



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