Legendärer Bewerb

Als SSW Innsbruck vor 50 Jahren Mitropacup gewann

Tirol
08.06.2025 15:00

Walter Peer aus Innsbruck war jahrelang Vorstandsmitglied bei Sparkasse Swarovski Wacker Innsbruck. Er hat einiges zu erzählen und gibt Einblicke in eine erfolgreiche Zeit.

In diesen Tagen jährt sich der erste Mitropacup-Sieg von SSW Innsbruck zum 50. Mal. Doch was ist der Mitropacup eigentlich? „Die älteren Leser werden sich sicher noch daran erinnern. Das war der Nachfolger des Donaupokals. Da spielten alle Länder mit, durch die die Donau floss. Plus Italien. Quasi alle ehemaligen K.u.K-Länder“, erzählt Walter Peer. Innsbruck holte sich in der Gruppe mit Rijeka und Tatabánya den Sieg und traf im Finale auf Honved Budapest.

Das Heimspiel (27. Mai 1975) gewannen die Tiroler dank Tore von Rinker, Flindt und Welzl mit 3:1, das Auswärtsspiel (11. Juni) durch Tore von Pezzey und Schwarz mit 2:1. „Ich bin nach dem Sieg mit der Mannschaft nach München geflogen und von dort mit dem Zug weiter nach Innsbruck. Mit dem Siegerpokal im Gepäck“, erinnert sich Peer. An der Grenze bei Kufstein gab es dann aber Probleme. Warum? „Vom Pokal, der in einer Sporttasche war, schaute ein Henkel heraus. Die Zöllner wollten wissen, woher ich den Pokal habe. Sie glaubten, dass ich den gestohlen habe.“

(Bild: SSW Innsbruck/Archiv)

Er erklärte ihnen, dass SSW Innsbruck den Mitropacup gewonnen habe und das die Trophäe sei. Doch die Zöllner wollten ihm nicht glauben. „Und so habe ich schließlich den Tiroler Gendarmeriekommandanten Rudolf Sams angerufen – und der konnte schließlich vermitteln, sodass der Pokal und ich doch noch nach Innsbruck kamen“, erzählt Peer im Gespräch mit der „Krone“. Im Jahr darauf gewann SSW Innsbruck das Turnier erneut. Und zwar gegen Velez Mostar – das Team unter Trainer Branko Elsner („Das war ein echter Sir!“) siegte zu Hause und auswärts jeweils mit 3:1.

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Ich habe bei der Sparkasse gearbeitet und war dafür halbtägig dienstfrei gestellt.

Walter Peer

Als der Fußball-Manager noch ein Sekretär war
Walter Peer war auch drei Jahre Sekretär (heute würde man Manager sagen) des SSW Innsbruck. „Ich habe bei der Sparkasse gearbeitet und war dafür halbtägig dienstfrei gestellt“, erklärt Peer. Für den Verein war er zwischen 1970 und 1995 (Umbenennung in FC Swarovski Tirol) tätig. Für seine Verdienste erhielt er auch das Goldene Wacker-Ehrenzeichen – als Jüngster in der gesamten Vereinsgeschichte. Nie vergessen wird er, als im Zuge eines Intertoto-Spieles 1981 in Titograd (heutiges Podgorica) Tormann Fuad Djulic verpflichtet wurde.

Walter Peer mit Zeugwart-Legende Mucky Mayerhofer bei einem Auswärtsspiel
Walter Peer mit Zeugwart-Legende Mucky Mayerhofer bei einem Auswärtsspiel (Bild: Birbaumer Christof)
Im ehemaligen Jugoslawien: Peer mit Koncilia, Trainer Elsner und dessen Gattin
Im ehemaligen Jugoslawien: Peer mit Koncilia, Trainer Elsner und dessen Gattin (Bild: Birbaumer Christof)
Walter Peer hat genau Buch geführt über die Spiele seines Vereins SSW Innsbruck
Walter Peer hat genau Buch geführt über die Spiele seines Vereins SSW Innsbruck(Bild: Birbaumer Christof)

Mit kurzer Hose bei null Grad in Tirol gelandet
„Er hat damals für Banja Luca gespielt und wurde von uns bei diesem Intertoto-Spiel getestet. Ich weiß noch, wie er mich per Handschlag begrüßt hat – ich habe noch nie so große Hände gesehen“, schildert Peer. SSW Innsbruck gewann das Spiel mit 2:1, Djulic hat in der 94. Minute sogar noch einen Elfmeter gehalten.

Walter Peer beim Besuch in der „Krone“- Redaktion mit CvD Markus Gassler
Walter Peer beim Besuch in der „Krone“- Redaktion mit CvD Markus Gassler (Bild: Birbaumer Christof)

Somit war fix: Er wurde verpflichtet und er ist dann auch gleich am nächsten Tag mit der Mannschaft nach Innsbruck geflogen. In kurzer Hose und mit Badeschlapfen. „Das war im Juli. Was wir nicht wussten: An diesem Tag gab es einen Wintereinbruch in Tirol, es hat fast bis ins Tal geschneit und es hatte um die null Grad. Doch der Fuad hatte nur das Gewand, das er am Leib trug. Ich wurde dann am nächsten Tag beauftragt, mit ihm einkaufen zu gehen“, muss Peer heute noch schmunzeln.

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