Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck hat ein massives Drogenproblem, das haben die jüngsten Polizeieinsätze wieder gezeigt. Auch im Landtag kam das Thema vergangene Woche zur Sprache.
Drogenring in Innsbruck gesprengt, 19 Personen festgenommen, 35 Kilo Koks beschlagnahmt! So lauteten die Schlagzeilen am 18. September 2024. „Polizei gelingt massiver Schlag gegen die Drogenszene“, hieß es dann vor vier Tagen. Die Tiroler Polizei dokumentierte in Summe 800 Kokain-Übergaben an 200 verschiedene Abnehmer binnen zwei Wochen. Sieben Drogendealer aus drei verschiedenen Tätergruppen wurden festgenommen, große Mengen Kokain und Bargeld sichergestellt.
Dies führt dazu, dass die Kinder, welche im Umkreis der Einrichtung betreut werden bzw. zur Schule gehen, tägliche Notiz von den dortigen Verhältnissen nehmen.
Dringlichkeitsantrag der Opposition
Zufluchtsort für die Drogenopfer
Die (bemitleidenswerten) Opfer derartiger Machenschaften schlagen ebenfalls in Innsbruck auf, und zwar im „Nikado“ in der Matthias-Schmid-Straße. Dort unterhält die Tiroler Soziale Dienst GmbH (TSD) ein „niederschwelliges Kontakt- und Anlaufzentrum für Menschen mit Suchterkrankungen“. Dieses verfügt über Kapazitäten für insgesamt 50 Personen und bietet Schutz- und Aufenthaltsräume. Dealen und Konsum sind verboten. Einzige Kriterien für den Eintritt sind „Akzeptanz gegenüber anderen und Rücksicht auf die Nachbarschaft“.
Berichte alarmierten alle Oppositionsparteien
Doch damit scheint es nicht allzu weit her zu sein. In einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag forderten jüngst alle vier Oppositionsparteien im Landtag – FPÖ, Grüne, Neos und Liste Fritz – die Einberufung eines Rundes Tisches mit allen Entscheidungsträgern auf Stadt- und Landesebene. Grund waren dramatische Berichte über „Geschrei, Polizeieinsätze, Schlägereien und Personen im Drogenrausch“, die für Unruhe unter Nachbarn, Bildungseinrichtungen und Unternehmen sorgten.
Kunden meiden Geschäfte
Speziell in der warmen Jahreszeit hielten sich Klienten des „Nikado“ nicht nur im Lokal selbst auf, sondern auch im umliegenden Gebiet: „Dies führt dazu, dass die Kinder, welche im Umkreis der Einrichtung betreut werden bzw. zur Schule gehen, tägliche Notiz von den dortigen Verhältnissen nehmen.“ Potenzielle Kundschaft wolle sich nicht mehr dort aufhalten. „Infolgedessen haben dortige Unternehmen in der Vergangenheit bereits wirtschaftliche Schäden erlitten“, heißt es in der Antragsbegründung.
Die TSD reagierten mit vermehrter Präsenz von Sicherheitskräften sowie verstärkter Vernetzung mit Polizei und Überwachungsgruppe MÜG.
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