Angriff am Palmsonntag

Druck aus Ukraine – Trump: „Das ist Bidens Krieg“

Außenpolitik
14.04.2025 17:40

Nach dem tödlichen russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Sumy mit mindestens 34 Toten am Palmsonntag hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den US-Präsidenten Donald Trump zu einem Besuch ins Kriegsgebiet eingeladen. Selenskyj appellierte, Trump solle sich selbst ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung machen – der US-Präsident reagierte zwar, ließ dabei aber vieles offen.

In einem Interview mit dem US-Sender CBS sagte Selenskyj: „Kommen Sie und sehen Sie sich die Menschen an – Zivilisten, Soldaten, Kinder -, die getötet oder verletzt wurden.“ Die Raketen schlugen am Sonntag in der Grenzstadt Sumy ein. Laut Rettungskräften wurden zudem 117 Menschen verletzt, darunter mindestens 15 Kinder.

Trump erwähnt Putins Verantwortung nicht
Trump nannte den Angriff am Sonntag an Bord der Air Force One „eine schreckliche Sache“. Russland erwähnte er dabei nicht namentlich. Auch auf seiner Plattform Truth Social übernahm Trump keine direkte Verantwortung, verwies aber darauf, dass der Krieg „Bidens Krieg“ sei, der unter seiner ersten Amtszeit nie begonnen hätte. Er erklärte, er habe „nichts mit diesem Krieg zu tun“, arbeite jedoch daran, „das Töten und die Zerstörung zu beenden“.

EU-Außenbeauftragte: „Maximaler Druck“
Während Trumps Worte in den USA für Diskussionen sorgen, riefen mehrere europäische Spitzenpolitiker zu entschlossenerem Handeln auf. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas forderte „maximalen Druck“ auf Russland, um eine diplomatische Lösung zu erzwingen. Auch Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger sprach von einem „brutalen Angriff“, der deutlich mache, dass Russland aktuell nicht an einem Waffenstillstand interessiert sei.

UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff scharf. Er sprach von einem „verheerenden Muster ähnlicher Attacken“ in den vergangenen Wochen. Angriffe auf Zivilisten seien „nach internationalem Recht verboten“ und müssten sofort aufhören. Auch Kirchenvertreter zeigten sich entsetzt – die Bombardierung traf Gläubige am Palmsonntag beim Gebet.

Treffen mit Putin, Streit um Waffenruhe
Der Angriff auf Sumy erfolgte nur zwei Tage nach einem Treffen des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Über den Inhalt der Gespräche ist nichts bekannt. Trump hatte zuvor gesagt, die Verhandlungen liefen gut.

Russland warf der Ukraine inzwischen Verstöße gegen ein befristetes Moratorium für gegenseitige Angriffe auf Energieanlagen vor. Ob dieses über den 16. April hinaus verlängert wird, ist offen. Zeitgleich meldeten beide Seiten massive nächtliche Drohnenangriffe.

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