Kaum Stornos

Tausende Österreicher urlauben derzeit in Ägypten

Österreich
15.08.2013 15:42
Während sich Ägypten im Ausnahmezustand befindet, urlauben derzeit Tausende Österreicher in den beliebten Badeorten des Landes. Doch offenbar müssen sie auch nach den jüngsten landesweiten Zusammenstößen mit mehreren Hundert Todesopfern nicht um ihre Sicherheit bangen. Laut Außenamt besteht für die heimischen Reisenden in den Touristenhochburgen keine Gefahr. Außenminister Michael Spindelegger werde am Freitag mit dem ägyptischen Botschafter in Wien sprechen, hieß es am Donnerstagnachmittag.

Derzeit befinden sich offiziellen Angaben zufolge rund 5.000 österreichische Touristen und 1.800 Auslandsösterreicher in Ägypten. Das Außenamt berichtet zwar von einigen Anfragen bezüglich der Situation in Ägypten, eine generelle Reisewarnung sei aber "derzeit nicht geplant", so Außenamtssprecher Nikolaus Lutterotti.

Allerdings rät das Außenministerium aufgrund der aktuellen politischen Ereignisse von nicht dringend notwendigen Reisen nach Ägypten ab. Hohes Sicherheitsrisiko bestehe in Kairo und anderen Großstädten. Ein Transit über den Flughafen der Hauptstadt soll aber problemlos möglich sein, da der Airport voll in Betrieb und gut gesichert sei.

Lage in Tourismushochburgen scheint stabil
In den Tourismusressorts am Golf von Akaba zwischen Sharm el-Sheikh und Nuwaiba, sowie an der Westküste des Golfs von Suez, wie Ain Sukhna, Hurghada und Marsa Alam erscheine die Lage derzeit stabil. Sie seien bisher von den Ausschreitungen nicht betroffen, hieß es am Donnerstag auf der Homepage des Ministeriums. Allerdings gab es auch im beliebten Badeort Hurghada in der Nacht auf Donnerstag ein erstes Todesopfer bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Nicht betroffen seien die Touristengebiete Rotes Meer, Assuan und Luxor laut Außenamt von der nächtlichen Ausgangssperre – sie gilt von 19 bis 6 Uhr -, die am Mittwoch von der ägyptischen Übergangsregierung verhängt worden war. Lediglich im bei Urlaubern ebenfalls beliebten Sharm el-Sheikh gelte die Maßnahme. Einschränkungen der Infrastruktur könnten jedoch auch in den Tourismuszentren die Versorgungslage betreffen.

TUI: "Die Flieger nach Ägypten sind voll"
Obwohl sich die Ereignisse in dem nordafrikanischen Land derzeit überschlagen, habe es in den vergangenen Tagen "keine nennenswerten Stornierungen oder Umbuchungen" gegeben, erklärte unterdessen der Reiseveranstalter TUI am Donnerstag. "Die Flieger nach Ägypten sind voll", betonte Josef Peterleithner, Konzernsprecher von TUI Austria.

Ähnlich sei die Buchungslage für die kommenden ein bis zwei Wochen. Die österreichischen Ägypten-Urlauber würden die Lage in ihrer Zieldestination ohnehin regelmäßig verfolgen und wüssten, dass die Unruhen die Tourismusgebiete am Roten Meer nicht betreffen. Lediglich Tagesausflüge in größere Städte wie Luxor oder Kairo seien derzeit abgesagt - die Sicherheit der Reisenden stehe hier an oberster Stelle, so Peterleithner.

Was etwaige Stornierungskosten angeht, wenn man jetzt eine Reise nach Ägypten absagt, sei in Österreich laut dem TUI-Sprecher immer eine Kulanzlösung möglich. Eine generelle kostenlose Stornierung von Reisen nach Ägypten gebe es jedoch nicht.

Spindelegger bittet Botschafter zu Gespräch
Angesichts der angespannten Lage in Ägypten entschloss sich Außenminister Spindelegger unterdessen dazu, den ägyptischen Botschafter in Wien, Khaled Abdelrahman Abdellatif Shamaa, zum Gespräch ins Außenministerium zu bitten. Das teilte Ministeriumssprecher Nikolaus Lutterotti am Donnerstagnachmittag mit. Bei dem Gespräch, das voraussichtlich am Freitag stattfinden soll, werde Spindelegger seine "Besorgnis über die anhaltende Gewalt" in dem nordafrikanischen Land zum Ausdruck bringen.

Das BZÖ hatte zuvor eine offizielle Reisewarnung für das nordafrikanische Land gefordert. Bei der Sicherheit von Österreichern dürfe es "keine Kompromisse" geben, betonte Bündnissprecher Rainer Widmann. Das Außenamt müsse eine "generelle Reisewarnung herausgeben und damit Rechtssicherheit für Urlauber schaffen, die aus berechtigter Sorge um die Sicherheit ihrer Familien ihren Urlaub umbuchen oder stornieren wollen", so Widmann.

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