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Britischer Geheimdienst MI6 geht online

Der britische Auslandsgeheimdienst MI6 hat sich endgültig von der Geheimniskrämerei der Vergangenheit verabschiedet. Ab sofort präsentieren sich die Nachrichtendienstler, deren bloße Existenz jahrzehntelang von der britischen Regierung verschwiegen worden war, auf einer eigenen Seite im Internet.

Ziel der Öffentlichkeitsoffensive ist laut Sprecher Nev Johnson, mit dem weit verbreiteten Irrglauben über die Arbeit des Geheimdienstes aufzuräumen. "Glamour und Spannung", wie sie aus James-Bond-Filmen bekannt seien, gehörten eher nicht zu den Aufgaben der Agenten.

Nachwuchs-Spione werden gesucht
Den Schlapphut-Nachwuchs erwarte aber eine "anregende" Laufbahn, heißt es auf der Karriere-Seite: Im Leben von MI6-Mitarbeitern gebe es "Momente, in denen die Kluft zwischen Wirklichkeit und Fiktion ein wenig enger wird".

Zudem wollen die Macher der Internet-Seite einige Mythen, die sich um den MI6 ranken, aus dem Feld räumen. "Verschwörungstheorien wie diejenige, dass Prinzessin Diana ermordet wurde, sind so lächerlich, dass sie korrigiert werden müssen", sagte Johnson.

The Home of James Bond
Obwohl die MI6 durch "ihren Helden" James Bond bekannt wurde, wird dieser auf der Website fast totgeschwiegen. Viel mehr versucht man, den Geheimdienst für jedermann transparent darzustellen und junge Menschen dafür zu interessieren. Mit den Herren Spionen in Kontakt treten kann man übrigens nur per Post - aus Sicherheitsgründen gibt es auf der Homepage weder ein Kontaktformular, noch Email-Adressen.

Erst seit 1994 offiziell
Der MI6, der offiziell unter dem Namen "Secret Service Intelligence" (SIS) firmiert, wurde bereits 1909 gegründet. Der Geheimdienst war dermaßen geheim, dass er jahrzehntelang nicht in Regierungsdokumenten erwähnt wurde. Erst 1994 tauchte sein Name in einem Gesetz auf; damit war seine Existenz offiziell bekannt gemacht.