"Rentner-Jagd"

Steuer auf deutsche Pensionen: Fekter vermittelte

Österreich
12.05.2013 11:13
Egon Kaiser (79) aus Seekirchen hatte den Stein ins Rollen gebracht: So wie er bekamen 9.400 Salzburger Pensionisten, die einst in Deutschland gearbeitet hatten, plötzlich Steuerbescheide der deutschen Finanz. Die Pensionen müssten nachträglich ab 2005 versteuert werden. Für viele Rentner nicht zu stemmen. Finanzministerin Maria Fekter verhandelte nun erfolgreich.

Es stand nur im Kleingedruckten und der Hinweis war so winzig, dass ihn sogar die Steuerexperten der Salzburger AK übersahen: Ab 2005 sind, nach einer Umstellung des deutschen Steuersystems, alle Pensionen zu versteuern. Und zwar auch jene, die nach Österreich ausbezahlt wurden. 

Deutscher Fiskus auf "Rentner-Jagd"
Egon Kaiser wandte sich im Herbst 2012 deshalb an die "Krone": "Ich sollte innerhalb von zwei Monaten nachträglich dem deutschen Fiskus für das Jahr 2005 plötzlich 1.921 Euro abliefern." Ein eigenes Finanzamt hatten die deutschen Nachbarn dazu in Neubrandenburg errichtet. Als es mit großer Verspätung fertig wurde, machte man sich systematisch auf die "Rentner-Jagd".

"Viele Senioren sind mit solchen Amtsbriefen völlig überfordert, verängstigt und wissen nicht, was sie tun sollen", so Kaiser. Seine Forderung, mit der er auch bei Volksanwältin Gertrude Brinek vorstellig wurde: Eine Petition an den deutschen Bundestag, der Verzicht auf die Eintreibung von Mini-Beträgen und eine menschliche Lösung.

Fekter kämpfte für Pensionisten
Finanzministerin Fekter hat sich daraufhin an ihren deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble gewandt: "Bei Kleinstpensionen werden die Möglichkeiten zur Nachsicht in Zukunft ausgeschöpft, wer bereits einen rechtskräftigen Bescheid hat, bekommt 14 Monate Nachfrist zur Beratung." Es gib auch eine telefonische Hotline: 0810-00-5466 österreichweit zum Ortstarif. Karl Blecha vom Pensionistenverband: "Wir wollen auch mehr Kulanz bei den Ratenzahlungen."

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