Erfindung aus Japan

Roboter erkennen Mundgeruch und stinkende Socken

Elektronik
08.05.2013 12:57
Japanische Forscher haben zwei Roboter entwickelt, die nur einen Zweck haben: schlechte Gerüche zu erkennen und die Urheber selbiger darüber in Kenntnis zu setzen. Das Robotermädchen "Kaori" und der flauschige Robo-Hund "Shuntaro" nutzen dabei eine vierteilige Skala, um der Intensität des erschnüffelten Gestanks Ausdruck zu verleihen.

Wissenschaftler im japanischen Fukuoka haben gemeinsam mit dem Roboterhersteller CrazyLabo die Roboter mit den Geruchssensoren entwickelt. Während das Robo-Mädchen Kaori den Geruch des Atems ihres Gegenübers analysiert, indem der Proband ihr ins Gesicht haucht, schnüffelt Roboterhund Shuntaro (zweites Bild) an den Socken seines Gegenübers und wertet den Geruch anschließend mit seinen Sensoren aus.

Üble Gerüche werden auf vierstufiger Skala bewertet
Mithilfe einer vierstufigen Skala informieren die Roboter den Probanden dann über das Ausmaß des Gestanks, den sie erschnüffelt haben. Das Sprech-Repertoire des Robo-Mädchens reicht dabei von "Es riecht nach Citrus" für besonders wohlriechenden Atem, bis hin zu "Notfall! Wir haben einen Notfall! Das übersteigt meine Geduld!" bei besonders schlechtem Atem.

Robo-Hund Shuntaro wiederum gibt auf andere Art zu verstehen, was er von den Socken hält, an denen er schnüffelt. An wohlriechende Füße schmiegt sich der künstliche Hund an, bei Käsefüßen hingegen fängt er an, zu kläffen. Hat es Shuntaro mit besonders übelriechenden Socken zu tun, reagiert er mit einem gespielten Anfall von Bewusstlosigkeit.

Studenten mit Käsefüßen und Mundgeruch kalibrierten
Witziges Detail: Um die Geruchssensoren der Roboter zu kalibrieren, hat deren Schöpfer Kennosuke Tsutsumi einfach zehn Studenten damit beauftragt, durch den Verzehr von übelriechender Kost – zum Beispiel Knoblauch oder fermentierten Sojabohnen – Mundgeruch zu entwickeln und diesen dann der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Die Kalibrierungsarbeiten für Shuntaro wurden unterdessen mithilfe von Socken durchgeführt, welche die Studenten mitunter tagelang trugen, berichtet die japanische Zeitung "Asahi Shimbun", die auch ein Video der beiden Roboter ins Netz gestellt hat.

Witzige Roboter sollen Erdbebenopfer zum Lachen bringen
Wenn das jetzt alles recht witzig klingt, so ist dies Absicht. Die Idee für die beiden Roboter hatte Tsutsumi nämlich nach dem schweren Erdbeben, das Japan im März 2011 erschütterte. "Ich war sprachlos", sagt der Roboterbauer zur Zeitung und erklärt, das viele Elend, das er gesehen hat, habe ihn dazu inspiriert, etwas zu erschaffen, das die Menschen wieder zum Lachen bringt.

Weil seine Familie ihn gelegentlich darauf angesprochen habe, dass sein Atem schlecht rieche oder seine Socken stinken, sei ihm letztlich die Idee für den Bau von Shuntaro und Kaori gekommen. Bei der Realisierung des Projekts hat sich Tsutsumi auf die Unterstützung des Robotikexperten Takashi Takimoto verlassen, der gemeinsam mit seinen Studenten die nötige Software programmiert und die schlechten Gerüche für die Kalibrierung der Sensoren gesammelt hat.

Rund drei Monate hat die Entwicklung der Geruchsroboter gedauert, jetzt sind sie fertig. Ihre Erfinder wollen sie in die Tohoku-Region, die am schwersten vom Erdbeben und dem anschließenden Tsunami getroffen wurde, bringen, um sie dort der Öffentlichkeit zu präsentieren und ein Lächeln in die Gesichter der Bewohner zu zaubern.

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