Mit viel Moral erkämpfte Sturm in Unterzahl trotz Rückstands gegen Hartberg ein 1:1 und wurde für den moralischen Kraftakt belohnt: Denn nach Salzburgs 0:2-Patzer bei Rapid haben die Blackies nun vier Punkte Vorsprung. Der erste Matchball am Sonntag beim LASK kann bereits zum Double verwertet werden.
„Jetzt fehlt uns nur noch ein Sieg zum Titel!“ Sturms Sportdirektor Andreas Schicker ballte im VIP-Klub, wo er sich mit mehreren Verantwortlichen den 0:2-Patzer von Verfolger Salzburg gegen Rapid im TV angesehen hatte, die Faust. „Ich würde lügen, würde ich sagen, dass wir nicht erfreut sind!“
Auch wenn es zuvor gegen Hartberg nur zu einem 1:1 gereicht hatte, war die Leistung seiner Blackies angesichts des Spielfilms gar nicht hoch genug einzuschätzen: „Nach acht Minuten einer weniger, dann 0:1 hinten – wie die Mannschaft das in Unterzahl korrigiert hat, war beeindruckend. Dass man mit zehn Mann ohne seinen Kapitän noch auf Sieg spielt, schaffen nicht so viele andere Mannschaften. Ich hätte nicht gedacht, dass sich unsere Situation sogar verbessern würde. Eine beeindruckende Reaktion, die mich echt stolz macht. Aber dieser Prozess ist über Jahre gewachsen. Wir haben jetzt mit Wüthrich, Kiteishvili, Prass, Böving, Biereth und den anderen viele Leader, die vorangehen, wenn es klemmt. Wir haben ja auch einen Rückstand im Cupfinale aufgeholt. Die Mannschaft ist hungrig und sie glaubt an sich. Und sie hat das Publikum hinter sich, das einspringt, wenn es eng wird, und nach dem Stankovic-Ausschluss wie der elfte Mann gewirkt hat.“
Ob Salzburg jetzt bricht, will Schicker nicht beurteilen: „Ich bin nur froh, dass wir sogar vier Punkte vorne sind und alles weiter selbst in eigener Hand haben. Jetzt reicht uns ein Sieg! Und ich hoffe, dass wir es gleich in Linz finalisieren Wobei es mir auf gut Steirisch gesagt sch..-egal ist, wann es passiert.“
Nach einem Medical Window am Montag ist Dienstag frei – Mittwoch geht dann nach der ersten nicht-englischen Woche seit langem die Vorbereitung auf LASK los.
Der Titel wäre für Schicker gar nicht hoch genug einzuschätzen: „wenn man weiß, welche finanziellen Mittel Salzburg hat, das seit 2011 immer Meister war, hat, wäre das eine unglaubliche Leistung. Aber wir haben uns selbst in eine Super-Ausgangslage gebracht und es ist kein Zufall, dass wir das Momentum auf unsere Seite gebracht haben.“
Vom Double und den 18 Millionen Euro der Champions League will Schicker nicht reden, bis es geschafft ist: „Wir bleiben schön am Boden, aber natürlich wollen wir jetzt unbedingt diesen Teller nach Graz holen und danach die Hymne der Champions League hören. Auch wenn das wohl nicht in Graz passieren wird.“
Ob er dann noch dabei (oder schon in Hoffenheim) ist, will Schicker nicht verraten: „Ich werde niemals nie sagen, denn es macht unglaublich Spaß mit dieser Mannschaft, aber es wird von mir keine Bekenntnisse geben, denn der Fußball ist wie er ist.“
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