Frühes Aus in N.Y.

Jürgen Melzer blamiert sich gegen US-Nobody Klahn

Sport
30.08.2012 09:38
Jürgen Melzer ist am Mittwoch völlig überraschend in der ersten Runde der mit 25,5 Millionen Dollar dotierten US Open ausgeschieden. Der Weltranglisten-36. aus Niederösterreich musste sich als haushoher Favorit dem US-Qualifikanten Bradley Klahn nach 3:34 Stunden mit 6:4, 3:6, 5:7, 7:5, 4:6 geschlagen geben. Für Melzer bedeutete dieses Aus gegen die Nummer 489 der Welt wohl eine der bittersten Niederlagen seiner Karriere.

Für den 31-jährigen Deutsch-Wagramer begann das Match zunächst noch nach Plan. Zwar musste er nach einem Auftakt-Break selbst den Aufschlag zum 3:3 abgeben, nach einem neuerlichen Serviceverlust des US-Amerikaners stellte Melzer aber nach 36 Minuten die 1:0-Satzführung her. Doch die Weichen zum vermeintlichen Sieg waren damit nicht gestellt. Melzer ging im zweiten Satz 2:0 in Führung, gab dann in der Folge aber vier Games en suite ab.

Auch im dritten Durchgang egalisierte Klahn einen 0:2-Rückstand. Bei 5:4 und Aufschlag Klahn nützte Melzer bei 40:15 zwei Satzbälle nicht. Dies sollte ihn teuer zu stehen kommen. Klahn gelang das Break zum 6:5 nach einem Doppelfehler Melzers, einem von neun im gesamten Match.

Klahns allererster Sieg auf der ATP-Tour
Zwar gewann Melzer den vierten Satz und schaffte den Sprung in den entscheidenden fünften Satz. In diesem gab Melzer seinen Aufschlag zum 2:3 ab, ab diesem Zeitpunkt war die Niederlage gegen den 22-jährigen Kalifornier, der erst zum vierten Mal im Hauptbewerb eines zur ATP-Tour zählenden Turniers stand, nicht mehr abzuwenden. Für Klahn war es der erste Sieg überhaupt auf der Tour.

Melzer ratlos: "Was soll man sagen?"
"Das ist natürlich extrem bitter. Vor allem zu einem Zeitpunkt, wo man eigentlich jeden Sieg braucht. Was soll man sagen? Ich habe einfach nicht gut genug gespielt, um zu gewinnen", sagte Melzer nach seinem überraschenden Aus. "Im Moment ist es einfach so, ich gehe da raus und versuche, aber es passiert nicht so, wie ich es gern hätte."

Vor allem habe er seine Chancen nicht genützt. "Ich habe ihn immer wieder ausgelassen, ich habe die Aufschlagspiele nicht so gehalten, dass ich vorne wegspiele." Die beiden Satzbälle im dritten Satz habe Klahn hingegen gut abgewehrt, da habe er sich nichts vorzuwerfen. "Ende des vierten Satzes habe ich gedacht, dass er platt ist, aber dann hat er sich sehr gut rausgezogen."

Der Schlüssel zur Niederlage sei gewesen, dass er bei einer 1:0-Satzführung und nach einem Break mehrere Bälle zum 3:1 im zweiten Satz nicht genützt habe. "Ich weiß ja selbst, dass ich nicht gut spiele, das ist ein Teufelskreis, in dem man sich befindet." Für Melzer sind die US Open noch nicht vorbei, er muss bereits am Donnerstag wieder auf den Platz, da beginnt er mit dem Deutschen Philipp Petzschner die Titelverteidigung im Doppel.

Kim Clijsters' letztes Spiel auf der Tour
Die Belgierin Kim Clijsters spielte am Mittwoch das letzte Spiel ihrer Karriere. Sie hatte schon zuvor angekündigt, dass sie nach den US Open den Tennisschläger an den Nagel hängen werde. In der zweiten Runde verlor die 29-Jährige gegen die Britin Laura Robson mit 6:7, 6:7.

"Dieser Ort hat mich inspiriert, und es ist der perfekte Platz aufzuhören, aber ich wünschte, es wäre noch nicht heute", sagte Clijsters. "Es war ein großes Abenteuer, und es war alles wert, aber jetzt freue ich mich auf den nächsten Teil meines Lebens." In ihrer Karriere gewann die Flämin insgesamt vier Grand-Slam-Turniere, darunter dreimal die US Open (2005, 2009, 2010) und 2011 die Australian Open. 2007 war Clijsters schon einmal zurückgetreten, feierte zwei Jahre später aber ihr Comeback. Einen abermaligen Rücktritt vom Rücktritt hat sie diesmal ausgeschlossen.

Asarenka und Scharapowa locker weiter
Die bei den Damen topgesetzte Wiktoria Asarenka schoss Clijsters' Landsfrau Kirsten Flipkens am Mittwoch mit 6:2, 6:2 vom Platz, Maria Scharapowa (RUS-3) gab gegen die Spanierin Lourdes Dominguez Lino nur ein Game ab, und auch die Nummern fünf, sieben und neun mit Petra Kvitova, Titelverteidigerin Samantha Stosur und Li Na meisterten allesamt ihre zweiten Hürden ohne Probleme.

Bei den Herren wurde die erste Runde komplettiert, wobei David Ferrer (ESP-4) und Juan Martin Del Potro (ARG-7) mit Dreisatz-Siegen überzeugten. Janko Tipsarevic, der als Nummer 8 gesetzte Serbe, lag gegen Guillaume Rufin allerdings schon 0:2-Sätze zurück, ehe er sich in fünf durchsetzen konnte. Geheimfavorit John Isner (USA) hatte mit Xavier Malisse in vier Sätzen einige Mühe. In der Night Session zog danach mit Olympiasieger Andy Murray auch der erste Herrenspieler in die dritte Runde ein. Ivan Dodig (CRO) ließ er gerade einmal sechs Games.

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(Bild: KMM)



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