„Nerv wurde gekappt“

Lienhart sieht sich nach OP auf gutem EM-Weg!

Fußball International
19.03.2024 17:45

Philipp Lienhart ist die Konstante in der Abwehr des österreichischen Fußball-Nationalteams. Die jüngsten acht Länderspiele bestritt der Freiburg-Legionär allesamt von Beginn an. Rechtzeitig vor dem ersten ÖFB-Camp des Jahres meldete sich der 27-Jährige von langwierigen Leistenproblemen zurück – angesichts des möglichen EM-Ausfalls von David Alaba nicht unwesentlich. „Jetzt ist es einfach wichtig, dass ich wieder Power bekomme“, sagte Lienhart in Marbella. 

Der Niederösterreicher gab erst am Sonntag in der Liga gegen Spitzenreiter Leverkusen (2:3) ein halbstündiges Comeback. Vor zwei Monaten hatte er sich wegen einer Nervenirritation in der rechten Leiste einer Operation unterziehen müssen. Die umgebende Muskulatur habe stark reagiert. „Der Nerv wurde gekappt, der macht jetzt erstmal keine Probleme mehr“, schilderte Lienhart grinsend. Niemand sei im Dezember von einer derart langwierigen Blessur ausgegangen. „Wir haben alles probiert, es ist aber nie richtig stabil geworden.“ Auf das Golf-Spielen mit seinen Kollegen muss der Verteidiger im „La Quinta Golf & Country Club“, in dem das ÖFB-Team in Andalusien untergebracht ist, aus Sicherheitsgründen verzichten. Michael Gregoritsch hält die Freiburg-Fahnen hoch, der Stürmer soll laut seinen Kollegen mit dem Golf-Schläger der talentierteste ÖFB-Spieler sein.

„Ich habe schon gemerkt, dass die Pause relativ lang war!“
Lienhart steht seit rund drei Wochen wieder im Mannschaftstraining. Was fehlt, ist die Spielpraxis. „Ich habe schon gemerkt, dass die Pause relativ lang war.“ Abhilfe könnten Kurzeinsätze am Samstag im Test in der Slowakei oder am Dienstag in Wien gegen die Türkei schaffen. Bis zur EURO gilt es ein neues Abwehrduo zu finden. In Abwesenheit des am Kreuzband verletzten Alaba scheint Kevin Danso die erste Wahl – auch wenn Teamchef Ralf Rangnick dem Lens-Legionär im Herbst stets Lienhart vorgezogen hatte. Alabas Qualitäten eins zu eins zu ersetzen, sei nicht möglich, betonte Lienhart. „Ich bin aber nach wie vor der Überzeugung, dass, wer auch immer spielt, viel Qualität hat.“

Die wird es auch brauchen, um bei der EM in Deutschland gegen Frankreich und die Niederlande zu bestehen. „Das ist eine hochspannende Gruppe, viel schwierigere gibt es vom Papier her nicht“, meinte Lienhart. „Wenn wir unsere Qualität so auf den Platz bringen wie gegen Deutschland (2:0 im Test im November/Anm.), muss man uns aber erst einmal schlagen.“ Er selbst will seinen Teil dazu beitragen und schnellstmöglich wieder bei 100 Prozent sein. „Es geht nicht nur um die EM, ich will auch meinem Verein in der Bundesliga helfen.“

„Ich finde es sehr, sehr schade, dass Streich aufhört!“
Lienhart spielt seit 2017 in Freiburg, im Sommer erhält er erstmals einen neuen Chefcoach. Die Ära von Kult-Trainer Christian Streich geht nach mehr als zwölf Jahren zu Ende. Den Abschied mit Saisonschluss hatte Streich seinen Kickern nach dem Leverkusen-Spiel in der Kabine mitgeteilt. Alle Spieler und Mitglieder des Betreuerstabs hätten dem Langzeit-Coach spontan applaudiert. „Es war schon klar, dass es einmal passieren wird. Trotzdem fühlt es sich irgendwie komisch an“, meinte Lienhart. Streich sei ein außergewöhnlicher Trainer. „Ich finde es sehr, sehr schade, dass er aufhört. Ich arbeite sehr gerne mit ihm. Er hat den Verein über die Jahre geprägt, auch mich als Spieler.“

Seit Streich den Klub übernommen habe, sei eine stetige Entwicklung zu sehen. „Die große Qualität, die er hat, ist, er bewertet nicht nur den Fußballer, sondern er sieht überall auch den Menschen dahinter“, sagte Lienhart über den 58-Jährigen. „Er zeigt großes Interesse am Spieler, das hilft schon.“ Die großen Fußstapfen könnte mit Nachfolge-Favorit Julian Schuster ein Mann füllen, der bereits beim Klub tätig ist. Als Verbindungstrainer zwischen Profis und Nachwuchs sei der 38-Jährige nah an der Mannschaft dran, schilderte Lienhart. In seinem ersten Jahr in Freiburg habe er noch mit Schuster als Kapitän zusammengespielt. „Er hat sehr, sehr viel Erfahrung als Spieler. Er war damals schon ein richtiger Stratege auf dem Fußball-Platz“, lobte Lienhart seinen Ex-Kollegen. „Schauen wir, in welche Richtung die Entscheidung geht.“

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