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Prime Video mit Werbung: Abo-Wachstum vorbei?

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06.02.2024 07:35

Wer zu Wochenbeginn Amazons Streaming-Dienst Prime Video aufrief, sah zuerst diesen Info-Kasten: „In Filmen und Serien, die in Prime enthalten sind, werden ab sofort einige wenige Anzeigen eingeblendet.“ Die Kombination aus Werbung trotz Abonnementkosten ist in Österreich ein neueres Phänomen. Sehen die Streaming-Dienste das Ende des Wachstums der Erlöse durch Abos?

Amazon baut seit 5. Februar in Österreich, Deutschland, Großbritannien und Kanada Werbung in das seit vielen Jahren bestehende Bezahlangebot ein. In den USA wird die Werbung bereits seit Ende Jänner platziert. Der Online-Händler hat neben Prime Video mit Freevee einen zweiten Streaming-Dienst, der kostenlos ist und bereits komplett auf Einnahmen durch Werbung, die in den Serien und Filmen gezeigt wird, abzielt.

Warum gibt es jetzt Werbung auch im Bezahlangebot Prime Video? Amazon teilte dazu auf Anfrage mit, man wolle weiterhin in „fantastische Inhalte“ investieren und diese Investitionen über einen langfristigen Zeitraum hochhalten. „Unser Ziel ist es, bedeutend weniger Werbung zu zeigen als traditionelle TV-Anbieter und andere Video-Streamingdienste.“

Klagen geplant
Verbraucherschützer sind hingegen auf den Barrikaden, die Rede ist schon von Sammelklagen gegen Amazon. Aus Verbraucherschutzsicht müsse sich der Anbieter die Zustimmung seiner Nutzerinnen und Nutzer einholen, da es sich um eine wesentliche Vertragsänderung handle. Auch der heimische Verein für Konsumenteninformation überlegt rechtliche Schritte.

Kostenpflichtige Streaming-Dienste, die auch Werbung zeigen, sind noch nicht die Regel, werden aber offensichtlich häufiger. Der deutsche Verband Privater Medien (Vaunet) listet auf dpa-Anfrage Beispiele von Streaming-Diensten auf, die auch Abo-Pakete haben, die durch „wohldosierte Werbung“ mitfinanziert werden: Disney+, Netflix, RTL+ oder Wow.

Auf die Frage, ob Werbung bei Bezahlabos ein Anzeichen dafür sei, dass das große Abowachstum vorbei sein könnte, teilte der Vaunet-Verband mit: „Nein, wir verstehen es als eine Erweiterung der Abonnentenangebote im Streamingmarkt durch eine weitere Refinanzierungsform.“

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