Wirbel mit ÖGK

Kärntner Vertragsärzte steigen auf die Barrikaden

Kärnten
01.02.2024 18:45

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) verweigert Kassenärzten in Kärnten eine Anpassung an die Inflationsrate. Mediziner drohen nun sogar, Bereitschaftsdienste nicht mehr abzudecken sowie ihre Kassenverträge zu beenden.

„Es ist nicht nachvollziehbar, wie die ÖGK mit uns Ärzten umgeht. Sie sprechen von einer Attraktivierung des niedergelassenen Bereichs, handeln aber genau gegenteilig und möchten uns dann nicht einmal die Inflation zusprechen", ärgert sich Kärntens Ärztekammerpräsident Markus Opriessnig, der selbst Allgemeinmediziner ist.

Situation für Vertragsärzte verschlechtert
Insgesamt 479 Kassenärzte gibt es derzeit in Kärnten - unter ihnen 263 Allgemeinmediziner und 216 Fachärzte. Hinzu kommen 40 Gruppenpraxen. Laut aktuellem Honorarabschluss beträgt die Inflationsrate 9,17 Prozent, die ÖGK will jedoch maximal 3,5 Prozent zugestehen. „Die wirtschaftliche Situation der Vertragsärzte hat sich in den letzten Jahren stets verschlechtert. Neben Teuerungen von Strom, Miete und dergleichen, gibt es bürokratische Auflagen, die Behandlungen limitieren, wodurch Ärzte auf den Kosten sitzen bleiben“, meint Opriessnig.

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Die Ansätze der ÖGK sind nicht zeitgemäß. Sollte sich nichts ändern, werden wir keine Bereitschaftsdienste mehr machen.

Wilhelm Kerber von der Ärztekammer

In den kommenden zwei Wochen werden deshalb Bezirksversammlungen abgehalten, in denen über mögliche Maßnahmen entschieden werden soll. „Sollte es seitens der ÖGK kein Einlenken geben, werden wir keine Bereitschaftsdienste mehr besetzen. Es kann sogar zur Beendigung des Vertragsverhältnisses kommen", warnt Kurienobmann Wilhelm Kerber. 

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