Pflicht in jedem Auto

Warnwesten im Test: Eine ist praktisch unsichtbar

Motor
24.01.2024 10:55

In Österreich muss jeder Autofahrer eine Warnweste dabei haben. Ob die etwas taugt, ist dem Gesetzgeber egal - der Fahrer sollte aber besser sichergehen, dass sie im Ernstfall hält, was sie verspricht. Der deutsche Autofahrerklub ACE hat 21 Exemplare getestet. Vier davon sind richtig gut. Es ist nicht die billigste um nur einen Cent.

(Bild: kmm)

Im Falle eines Verkehrsunfalls oder einer Panne erhöht die Warnweste insbesondere bei Dunkelheit die eigene Sichtbarkeit. Dadurch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit - so zumindest die Idealvorstellung.

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die getesteten Warnwesten kaum: Ob im Internet bestellt oder im Laden gekauft - alle sind neongelb und verfügen über reflektierende Streifen. Das Testteam von ACE und GTÜ prüfte die Kandidaten auf der 450 Meter langen, ebenen Rollbahn eines Flugplatzes unter Realbedingungen mit unterschiedlichen Scheinwerfertypen, Halogen, LED und Laser.

Im Testverlauf wurde der Abstand zur jeweiligen Lichtquelle immer weiter vergrößert. Bei der schwächsten Lichtquelle - Halogen mit Abblendlicht - war die erste Weste schon nach 100 Metern kaum noch zu sehen. Bei 175 Metern war sie für das menschliche Auge unsichtbar. Es handelt sich um das günstigste Exemplar des Herstellers Triamisu, bei Amazon für nur einen Cent zuzüglich der Versandkosten erhältlich. Als einziges Produkt hat es den Praxistest nicht bestanden.

Alle anderen Warnwesten im Test sind bei allen Lichttypen bis 450 Meter Entfernung zu erkennen - die meisten gut und einzelne hervorragend. Was auf dem Flugfeld bei allen Westen auffällt: Bewegt sich die Testperson mit der Warnweste, ist sie grundsätzlich besser sichtbar.

Vier Warnwesten reflektieren besonders gut: die von Gauke (Verkäufer: Heldenwerk über Amazon) und Stonekit (Engelbert Strauss) sowie die Kinderwesten von Korntex (Obramo) und Printwear (aus dem Textil-Großhandel). Die Ergebnisse wurden durch einen zweiten Test unter laborähnlichen Bedingungen bestätigt (siehe Video oben!).

Fazit
Die Qualitätsunterschiede der getesteten Warnwesten sind gering, aber es sind auch unzureichend reflektierende Exemplare erhältlich, die sich äußerlich kaum von guten Westen unterscheiden. Obwohl die schlechteste Weste im Test die billigste ist: Grundsätzlich lässt sich die Sicherheitswirkung der Weste nicht am Preis ablesen: Die vier im Scheinwerferlicht am besten sichtbaren Westen im Test bewegen sich im unteren bis mittleren Preissegment (2,37 bis 4,95 Euro). Es spielt demnach für die Sichtbarkeit nicht unbedingt eine Rolle, ob es sich um Markenware handelt. Allen gut reflektierenden Westen gemeinsam hingegen ist die Prüfnorm DIN EN 20471. Im Test entsprach lediglich die durchgefallene Weste dieser Prüfnorm nicht.

Eine Weste pro Sitzplatz
Auch wenn nur eine Weste pro Auto vorgeschrieben ist: Es empfiehlt sich, für jeden Insassen eine an Bord zu haben. Schließlich will niemand übersehen werden, wenn er nachts wegen eines Unfalls oder einer Panne aussteigen muss. Lieber zu groß kaufen - dann passt sie auch über die dickste Jacke.

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(Bild: kmm)



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