Stärker als prognostiziert sind die Emissionen in Innsbruck seit 2018 gesunken. Das Vorjahr brachte einen Rückgang von drei Prozent. In den Corona-Jahren gab es wegen der Lockdowns einen besonderen Einbruch.
Wie veröffentlichte Daten der Universität Innsbruck über die CO₂-Emissionen in der Landeshauptstadt zeigen, haben sich diese von 2018 bis 2023 um 20 Prozent verringert. Gesamt betrachtet spiegeln die Erhebungen einen jährlichen Rückgang von rund drei Prozent wider. Besonders ins Auge stachen den Experten bei der Entwicklung die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021.
30 Prozent weniger in den Pandemie-Jahren
„Die Rückgänge während der Pandemie waren in Innsbruck deutlich stärker ausgeprägt als Modellrechnungen der österreichweiten Treibhausgasbilanzierung und internationalen Bilanzierungen zu Österreich dies prognostiziert haben“, erklärt Atmosphärenforscher Thomas Karl. Durch am Boden gebliebene Flugzeuge und kaum genutzte Autos während der Lockdowns gingen in diesen beiden Jahren die Emissionen um bis zu 30 Prozent zurück.
Messturm in Innsbruck hat alles im Blick
Die Unterschiede zwischen den Prognosen und den tatsächlichen Messwerten „könnten durch Unsicherheiten in den Hochrechnungen oder durch regionale Unterschiede bedingt sein“, erklärt der Experte. Durchgeführt werden die Messungen beim 40 Meter hohen Messturm des Innsbrucker Atmosphärenobservatoriums im Stadtgebiet. Abgesehen von dem stärkeren Rückgang während Corona „zeigen mehrere internationale Studien, dass die CO₂-Emissionen in Innsbruck im europäischen Städtemittel liegen und in erster Linie aus dem Gebäude-, Gewerbe- und Verkehrssektor stammen“, erklärt Karl.
Weiters meint der Forscher, dass „die Möglichkeit der Validierung der Hochrechnungen und Jahresbilanzen zunehmend wichtiger wird, wenn verbindliche Länderziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen gefordert werden“.
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