Front gegen Tesla

Norwegens Staatsfonds auf Seite der Arbeitnehmer

Web
09.12.2023 11:28

Im Machtkampf zwischen der schwedischen Gewerkschaft IF Metall und dem US-Autobauer Tesla hat sich der billionenschwere Norwegische Staatsfonds für die Arbeitnehmer starkgemacht. „Wir erwarten von den Unternehmen, in die wir investieren, die Achtung der grundlegenden Menschenrechte, einschließlich der Arbeitnehmerrechte“, erklärte der Fonds-Betreiber Norges Bank Investment Management (NBIM) am Freitag zum Streit.

Der 1,5 Billionen Dollar schwere Fonds ist der weltgrößte Aktienmarktinvestor. Mit einem Anteil von knapp 0,9 Prozent im Wert von 6,8 Milliarden Dollar ist er nach LSEG-Daten der siebtgrößte Tesla-Aktionär.

NBIM wies darauf hin, dass er 2022 einen Antrag von Tesla-Aktionären unterstützt hatte, wonach der US-Autobauer Arbeitnehmerrechte wie das auf Kollektivverhandlungen respektieren solle. Dafür hätten 32 Prozent der Aktionäre gestimmt, das Tesla-Board habe die Ablehnung empfohlen.

NBIM lehnte gegenüber Reuters einen Kommentar zur Frage ab, ob die Haltung von Tesla Folgen für die Investmententscheidungen des Fonds haben werde. Der von NBIM getrennte Ethikrat des Fonds nahm ebenfalls nicht Stellung. Der dänische Fonds PensionDanmark hatte jüngst in einer E-Mail an Reuters erklärt, wegen Teslas Haltung habe man Aktien des Konzerns im Wert von etwa 64 Millionen Euro verkauft.

Arbeitskampf weitet sich immer weiter aus
Der Streit zieht damit im Norden Europas immer weitere Kreise. Die IF Metall kämpft für einen Tarifvertrag für die Tesla-Mechaniker in Schweden. Deren Streik begann am 27. Oktober. Zahlreiche andere Branchen haben sich aus Solidarität dem Arbeitskampf angeschlossen, inzwischen ziehen auch Gewerkschaften und Organisationen in Norwegen, Finnland und Dänemark mit. Den Streikenden zufolge stünde das System der Tarifverträge auf dem Spiel, sollte sich Tesla durchsetzen.

Das US-Unternehmen lehnt Kollektivverträge ab und hat erklärt, man biete von sich aus bessere Bedingungen. Die Region ist wichtig für Tesla: Norwegen war im vergangenen Jahr sein viertgrößter Markt bei Neuwagenverkäufen, Schweden der fünftgrößte.

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