„Comedy Challenge“-Gewinner Manuel Thalhammer bekommt einmalig seine eigene ORF-Show, aber kein Drehbuch dazu - und er beweist sein Improvisationstalent
Kronen Zeitung: Auf was dürfen sich Zuschauer heute freuen?
Manuel Thalhammer: Auf eine Show voller Überraschungen, improvisierte Italo-Hits, noch nie da gewesene Tanzeinlagen, ehrliche Einblicke in das Leben meiner Studiogäste, und Antworten auf die Frage, ob künstliche Intelligenz die lustigeren Texte schreibt. Und zu guter Letzt auf einen Moderator, der sich von einer Aufgabe zur nächsten improvisieren muss. Eines ist jedoch garantiert: gute Unterhaltung!
Wie viel Professionalität braucht es, um gut improvisieren zu können?
Improvisation braucht ein hohes Maß an Professionalität und Vorbereitung. Wenn etwas leicht und locker aussieht, steckt meistens viel Arbeit dahinter. Bei der Improvisation geht es stark darum, wie gut man Stimmungen im Raum aufnehmen kann. Wie schnell und vor allem in welcher Form man auf das Gegenüber reagiert. Und vor allem geht es darum, die Angst vorm Scheitern abzulegen.
Wie lang ist der Weg von der Kleinkunstbühne zur großen Kabarettbühne?
Einerseits gibt es immer wieder Künstler/innen die in relativ kurzer Zeit rasant aufsteigen. Bei vielen dauert es aber länger, und man muss sich sein Publikum erspielen. Was sich auf alle Fälle verändert hat, ist die Möglichkeit, sich verhältnismäßig schnell über Social Media ein Publikum aufzubauen. Natürlich steckt auch dahinter viel Arbeit. Egal, ob schneller Aufstieg oder langer Weg: Am Ende muss man sich selbst treu bleiben.
Inwiefern hat Ihnen die „Comedy Challenge“ geholfen, diesen Weg abzukürzen?
In erster Linie war die Show für mich eine extrem bereichernde Erfahrung. Sie hat es mir ermöglicht, mein Soloprogramm öfter zu spielen. Und sie war sicherlich bei dem ein oder anderen Veranstalter ein Türöffner. Natürlich heißt es auch nach so einem Gewinn dranbleiben und genauso hart weiterarbeiten wie vorher.
Gibt es für Sie zu wenige Frauen im Kabarett?
Ich hatte das Glück, bei vielen Auftritten im Poetry Slam und Kabarett viele und vor allem auch sehr gute Künstlerinnen kennenlernen zu dürfen. Ich wünsche meinen Kolleginnen, dass in Zukunft noch mehr Fokus auf ausgeglichene Besetzungen in Shows und Kabarettformaten gelegt wird.
In Ihrem Programm beschreiben Sie, wie man gut überlebt, während man kolossal untergeht. Wie behalten Sie in Zeiten wie diesen den Kopf über Wasser?
Gerade in solchen Zeiten ist es wichtig, manchmal über etwas, auch über sich selbst, lachen zu können. Auch wenn es eigentlich zum Weinen wäre. Wie bei der Improvisation versuche ich, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen, und das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. M. L.
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