Die Retteneggers

„Wir wollen mehr sein als nur das Brüderpaar“

Salzburg
22.11.2023 22:00

 Die Salzburger Stefan und Thomas Rettenegger mischen das Weltcup-Team der Kombinierer auf. Was sie verbindet und wo die großen Unterschiede liegen.

Sie starten für denselben Verein, üben dieselbe Sportart aus und haben mittlerweile sogar denselben Kopfsponsor. Dazu kommt die große optische Ähnlichkeit. Bei den Kombinierern Stefan und Thomas Rettenegger ist nicht zu übersehen, dass sie Brüder sind.

Gemeinsam mischen die beiden Pongauer, die für die TSU St. Veit starten, Österreichs Weltcupteam auf und wollen dafür sorgen, auch international zu reüssieren. Dabei ist ihnen Individualität trotzdem wichtig. „In erster Linie unterscheidet uns die Größe“, lacht Thomas, der seinem Bruder nicht nur diesbezüglich voraus ist, sondern mit 23 Jahren auch zwei mehr am Buckel hat als Stefan. Die beiden sind stolz aufeinander, wollen aber nicht darauf reduziert werden, verwandt zu sein, wenngleich es ein Alleinstellungsmerkmal ist. „Wir wollen aber mehr sein als immer nur das Brüderpaar. Wir sind eigenständige Personen und versuchen uns als solche weiterzuentwickeln“, erklärt Tom. „Es ist echt cool, wenn er immer dabei ist, irgendwie aber auch Fluch und Segen zugleich.“

Stefan Rettenegger ist der stärkere Läufer. (Bild: Tröster Andreas)
Stefan Rettenegger ist der stärkere Läufer.

Medaillenhamster „Steff“
Stefan ergänzt: „Wir werden oft als Duo gesehen, aber wenn ich Dritter werde, ist es mein dritter Platz und nicht seiner – und umgekehrt. Meine Karriere gehört mir und nicht uns. Trotzdem ist es toll, dass ich meinen Bruder so oft sehe und wir gemeinsam coole Dinge erleben dürfen.“

So waren etwa beide bei der Nordischen Ski-WM in Planica (Slo) im vergangenen Winter dabei. Der Unterschied: „Steff“ räumte in den Teambewerben zweimal Bronze ab. Dafür ist ihm sein großer Bruder im Weltcup mit einem Stockerlplatz voraus.

„Den hätte ich auch gerne, das ist ein ganz großes Ziel für den kommenden Winter. Zudem will ich in der Gesamtwertung in die Top-10, vielleicht geht sogar noch mehr“, grinst Stefan, der als Junior Einzel- und Teamweltmeister wurde. Und auch bei den Weltcupeinsätzen seinem Bruder voraus ist. Was daran liegt, dass Thomas gesundheitlich über längere Zeit Probleme hatte. Die sind zum Glück ausgeräumt, weshalb er sich in dieser Saison einiges zutraut. „Mein Kreuzweh und die Knieprobleme, die ich davor hatte, habe ich jetzt gut im Griff. Ich weiß, woran ich arbeiten muss und bin guter Dinge. Ein weiteres Stockerl wäre schön, ich will aber auch realistisch bleiben.“ Konkret bedeutet das, dass er sich in der erweiterten Weltcupspitze etablieren und regelmäßig in die Top-10 kommen möchte.

Thomas Rettenegger punktet vor allem auf der Schanze. (Bild: GEPA pictures/ Patrick Steiner)
Thomas Rettenegger punktet vor allem auf der Schanze.

Eine Familientradition
Während sich beide im Weltcup künftig ein Zimmer teilen, leben sie privat weit voneinander getrennt. Stefan ist mit seiner Freundin nach Innsbruck gezogen, Thomas wohnt mit Partnerin in Rif. Wodurch eine Familientradition zwangsweise darunter leidet. Ladinisch Watten steht bei den Rettis und ihren Eltern hoch im Kurs. „Das machen wir, seit wir klein sind“, grinsen sie.

Vorrang hat jetzt aber erst einmal der Weltcup. Und in diesem ist Salzburgs Aushängeschildern einiges zuzutrauen. Als Brüderpaar, wenn es um Teambewerbe geht. Viel öfter aber als Individualisten in den Einzelweltcups.

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