3000 Dialektwörter:

Sind Sie „Hopadadsch“ oder doch „Blitzkneisser“?

Rudolf Schuppler (li.) hat das neueste Werk in 3. Auflage des Weinviertel-Kenners Michael Staribacher amüsant illustiert.(Bild: Verlag Winkler-Hermaden)

Von „au(n)glaffa“ (angelaufen) und „au(n)hiasln“ (etwas bemalen) bis zur „Zezn“ (empfindliche Person) oder zum „Zwiefö“ (Zwiebel): Fein geordnet von A bis Z findet sich im neuen Dialektlexikon von Michael Staribacher - nicht nur - weinviertlerisches verbales altes Sprachgut zum Nachschlagen wieder. Motto des Autors: Aussterbende Begriffe und Redensarten „bewahren“.

Ob bekannte Worte, die auch in Wien durchaus zum üblichen Sprachgebrauch gehören, bis zu seltenen Ausdrücken, die gerade mal unsere älteste Generation von ihren Vorfahren noch kennt: Es sind bereits mehr als 3000 Ausdrücke, die der „Weinviertel-Forscher“ Michael Staribacher schon in der 3. Auflage herausgebracht hat.

Dialekt als „verbales Kulturgut“
Der Autor aus Eichenbrunn (Bezirk Mistelbach) verfolgt alles Erhaltenswerte über das Weinviertel - und dazu zählt für ihn auch die Sprache: Dass er mit seinen ultra-regionalen Themen, die leider durch globale Einflüsse mehr und mehr in Vergessenheit geraten, das Interesse der Menschen trifft, zeigte schon sein letztes Buch über Weinviertler Spitz-Ortsnamen, das bereits in der 6. Auflage beim regionalen Verlag Winkler-Hermaden erschienen ist.

„Sprachforschung“ ist ebenfalls Thema
Im neuesten Werk seiner Dialektwort-Sammlung geht der eingefleischte Weinviertler weiter: „Es gibt Wörter, die in einem Dorf gang und gäbe, im Nachbarort aber gar nicht mehr gebräuchlich sind. Oder sie existieren in vielen Abwandlungen“, erläutert er. Letzeres hat er an Beispielen auch auf Landkarten dargestellt.

Und wer ein „Farzlschmecker“ (einer, der es genau wissen will) ist, kann in einem weiteren Kapitel viel über die frühe Entstehung der Sprache in der Region erfahren. „Ich habe die Sache nie als ,gaudig‘, sondern von wissenschaftlicher Seite her betrachtet“, so der Dialektprofi: „Das erledigt mein Illustrator Rudolf, er hat witzige Cartoons zu besonders interessanten Wörtern parat.“