Nach Berlusconis Tod:
20 Frauen verlieren nun monatlichen Unterhalt
Nach dem Tod von Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi im vergangenen Juni müssen nun 20 Frauen finanziell ordentlich zurückstecken. Sie hatten in den vergangenen Jahren an Partys in der Luxusresidenz des Medienunternehmers und Politikers teilgenommen und einen Unterhalt in der Höhe von 2500 Euro pro Monat kassiert.
Nach dem Ableben des früheren Ministerpräsidenten stoppten dessen Kinder allerdings die Zahlungen, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Freitag.
Mailänder Staatsanwälte hatten Berlusconi vorgeworfen, den Frauen „Monatsgehälter“ für ihr Schweigen über ausschweifende Abende in seiner Residenz zu zahlen. Berlusconi übernahm bei einigen der Frauen auch die Miete. Die Frauen, die in Berlusconis Residenz verkehrten, müssen jetzt nach dessen Tod die Wohnungen verlassen, in denen sie seit Jahren lebten, so das Blatt.
„Monatsgehälter“ für Schweigen?
Nach Ansicht von Ermittlern sollen Berlusconi und seine Anwälte mit diesen Beiträgen systematisch die Zeugen im sogenannten „Ruby“-Prozess bestochen haben, bei dem der Medienunternehmer wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit der damals minderjährigen Karima El Marough alias „Ruby“ angeklagt war.
Anwalt spricht von „Entschädigung“
Berlusconis Rechtsanwälte hatten die Vorwürfe der Mailänder Staatsanwaltschaft entschieden zurückgewiesen. Der monatliche Scheck galt für den verstorbenen Vorsitzenden der rechtskonservativen Partei Forza Italia als eine Art Entschädigung für den Imageschaden, den die an den sogenannten Ruby-Prozessen beteiligten jungen Frauen erlitten hatten. Ihr Mandant sei lediglich freigiebig gegenüber Frauen, deren Ruf wegen der Ruby-Affäre schwer geschädigt worden sei, hieß es. Berlusconi wurde im vergangenen Februar vom Vorwurf der Zeugenbestechung freigesprochen.
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