Sport hilft Erkrankten

„Tischtennis fördert das, was Parkinson nimmt“

Agnes Jan im Einsatz bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft.

(Bild: Ping Pong Parkinson)

Agnes Jan trotzt der Krankheit und holte bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft für Parkinson-Patienten nun sogar Medaillen.

Tischtennis spielen mit der Parkinson-Krankheit? Es geht und es ist sogar Therapie gegen diese Erkrankung des Nervensystems – und man kann WM-Medaillen holen.

Krebs-Erkrankung bereits besiegt
Agnes Jan musste vor fünf Jahren wegen der Parkinson-Diagnose ihren Job als Volksschullehrerin aufgeben. Aber die 59-Jährige, die zuvor schon eine Krebs-Erkrankung besiegt hatte, behielt den Lebensmut, setzte auf Sport. „Mein Neurologe hat immer gesagt; bewegen, bewegen, den Muskeln Befehle geben“. Das tat sie beim TTC Gurnitz erst beim Turnen, begann vor einem halben Jahr mit dem Tischtennis-Training. „Das fördert genau das, was Parkinson nimmt: Beweglichkeit und koordinative Fähigkeiten.“

Mit Trainer Arnold Barounig freut sich Agnes Jan (59) über ihre beiden WM-Medaillen im Tischtennis.

(Bild: TTC Gurnitz Agens Jan)

In Gurnitz fand sich mit Arnold Barounig auch ein Trainer, der für die spezielle Arbeit bereit war und staunte: „Ich habe versucht, mit ihr zu machen, was möglich ist, sie hat immer trainieren wollen, bis sie völlig fertig war und die Fortschritte waren sensationell.“ So sehr, dass es nun zur ersten WM-Teilnahme kam.

Medaillenjagd geht weiter
Der Verein Ping Pong Parkinson hielt in Wels die WM mit Teilnehmern aus 23 Nationen ab. Agnes holte Silber im Einzel, Bronze im Doppel, ist von der Wirkung des Sports mehr denn je begeistert. „Da gehen manche mit dem Rollator zur Tischtennisplatte und spielen dann drauflos“. In Gurnitz werde nun sogar überlegt, ein Trainingszentrum für Tischtennisinteressierte unter den 1500 Parkinson-Erkrankten in Kärnten einzurichten. Und für Agnes geht die Medaillenjagd am Mittwoch auf Kreta weiter; bei der Konkurrenz-WM des Tischtennis-Weltverbandes.