Negative Konjunktur
Kein Schulterschluss! Die Angst vor der Koralmbahn
Fast nur negative Zahlen wurden bei der zweiten Wirtschaftskonjunktur in der Wirtschaftskammer präsentiert. Das betrifft Bereiche wie Umsatz, Exporte, Auftragslage, Beschäftigung oder Inventionen. 200 Klagenfurter Betriebe haben sich an der Umfrage der Wirtschaftskammer beteiligt, vor allem die Angst vor der Koralmbahn geht um.
Die zweite Wirtschaftskonjunktur in Klagenfurt mit Bürgermeister Christian Scheider (TK), Stadtvize Philipp Liesnig (SP), Julian Geier (VP), Sandra Wassermann (FP) sowie WK-Bezirksstellenobmann Franz Ahm und WK-Bezirksgeschäftsführer Markus Polka brachte Ernüchterung. In allen Bereichen wie Umsatz, Exporte, Auftragslage, Beschäftigung oder Investionen gibt es nur negative Zahen. 54 Prozent aller Betriebe erwarten 2024 steigendende Preise, 38 Prozent rechnen mit einem Einbruch bei den Exportabsätzen, 40 Prozent befürchten eine Verschlechterung der Auftragslage. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen nimmt im Jahr 2024 keine Investitionen vor.
Auch die Erwartungen an die Koralbahn schauen nicht gut aus. Genau die Hälfte der Firmen erwartet sich vom Jahrhundertprojekt ab 2025 gar nichts, 33 Prozent fürchten sogar einen Mitarbeiterverlust. Denn die Koralmbahn ist nicht nur eine Chance,, sondern auch eine Gefahr für Kärnten. Das Lohnniveau in der Steiermark ist höher. Fachkräftemangel, Inflation und die hohen Energiepreise setzen auch den Klagenfurter Betrieben zu. Die Angst vor der Koralmbahn geht um. Stadtvize Philipp Liesingi (SP) und Sandra Wassermann (FP) betonen: „Es gibt von der Stadt aus nach wie vor keinen politischen Schulterschluss für das Jahrhundertprojekt.“
„Es gibt deutliche Risse in der Konjunktur. Auch wenn die Zeiten derzeit nicht die einfachsten sind, gilt es den Blick nach vorne zu richten, den Standort zu stärken und die Klagenfurter Unternehmerinnen und Unternehmer bestmöglich zu unterstützen“, betonte Ahm. „Die Koralmbahn ist eine Jahrhundertchance, aber auch eine Herausforderung, vor allem wenn der Zug nur Leute mitnimmt und in Klagenfurt niemand aussteigt. Wir müssen die Menschen und auch die Unternehmer besser über dieses Projekt informieren und ihnen die positiven Chancen, die die Bahn mit sich bringt, erklären.“
„Die Skepsis geht um, wir wollen gewisse Aufträge vorziehen“, sagt Bürgermeister Christian Scheider (TK). Projekte wie Kongresszentrum, Badehaus, Cyber City müssen neben dem Hallenbad im Eiltempo vorangetrieben werden. Nur dann ändert sich die Lage. Auch leistbares Wohnen muss geschaffen werden, seit Jahren spricht die Politik schon über die Neugestaltung des Messe-Areals. Nun müssen endlich Entscheidungen her. „Wir müssen Klagenfurt für alle Betriebe attraktiver machen“, sagt Julian Geier (VP). „Das Bahnhofsgelände ist davon betroffen. In Kärnten werden bis zum Jahr 2030 sogar 35.000 Fachkräfte fehlen.“
Der Cyber City Park in Minimundus ist für Philipp Liesnig (SP) eine Chance. „In das magische Dreieck Lakeside Park, Cyber City und Universität werden viele Millionen Euro investiert.“ Klagenfurt hat auch gut geabeitet. Dank 260 Veranstaltungen kam im Sommer viel Bewegung in die Innenstadt. Auch tausende Anträge der Betriebe wurden abgearbeitet. Großprojekte wie die Umgestaltung des Heiligengeistpatzes, Pfarrplatzes, Heuplatzes erfordern Mut. Auch bei der Klimapolitik ist Klagenfurt positiv unterwegs. Das sind aber auch teure Vorhaben. Am Stadtbudget für 2024 fehlen bei den Verhandlungen noch Millionen. Es ist noch viel zu tun.
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