Die legendäre TV-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ mit Roy Black, der heuer den 80er gefeiert hätte, begeisterte in den 1990er-Jahren Millionen Fernsehzuseher. Als Komparse mit dabei: Peter Ebner, heute Leiter der steirischen Landes-Finanzabteilung.
„Er fleißig, ich arbeiten“, stellte Adi Peichl alias Malek immer wieder klar. „Aber wenn Chef nix arbeiten, wir auch nix fleißig“, schränkte Otto Retzer in seiner Rolle als Josip freilich ein, und erinnerte seinen Hausdiener-Kollegen daran: „Ich Chef, du Boss!“
Es waren witzige Dialoge wie dieser, welche die RTL-Fernsehserie „Ein Schloss am Wörthersee“ Anfang der 1990er-Jahre so beliebt machten. Dazu kam noch ein sensationelles Aufgebot an Stars wie Gunther Philipp, Ottfried Fischer, Fritz Eckhardt, Mike Krüger, Falco, Telly Savalas, Uschi Glas und Pierre Brice, die in lustigen Gastrollen brillierten und ein Millionenpublikum vor die Bildschirme lockten. Die Herzen flogen aber vor allem Schlagersänger Roy Black zu, der den Chef des Schlosshotels in Velden mimte.
Roy Black ließ Karrieretief und Bierzelte hinter sich
Die Hauptrolle holte Black, der bürgerlich Gerhard Höllerich hieß, aus einem Karrieretief und katapultierte ihn wieder auf die Erfolgsstraße. Seine Platten hatten sich zusehends schlechter verkauft, er musste zwischen Bierzelt und Feuerwehrfest hin- und hertingeln. Überliefert ist auch ein Auftritt in Liezen, wo er seine großen Hits wie „Ganz in Weiß“ oder „Du bist nicht allein“ zum Besten gab. Heuer hätte Roy Black, der am 9. Oktober 1991 in seiner Fischerhütte in Bayern an Herzversagen starb, seinen 80. Geburtstag gefeiert.
„Adi Peichl fragte mich, ob ich mitspielen will“
Besonders gerne an das „Schloss am Wörthersee“ erinnert sich der Leiter der Finanzabteilung des Landes Steiermark, Peter Ebner, zurück. Denn der gebürtige Kärntner durfte nach dem Tod Roy Blacks in der dritten Staffel der Serie mitspielen. „Adi Peichl war unser Nachbar in Ferlach und hat mich einmal gefragt, ob ich als Komparse mitmachen will“, erzählt der Jurist.
Der damals 12-Jährige war hellauf begeistert, sagte sofort zu - und tauchte plötzlich ein in eine glitzernde Welt. „Eine ganz eigene“, wie er sagt, nämlich die des Films. „Am Wörthersee-Set sah man überall Kameras, Fernsehleute, Statisten und die großen Schauspieler wie Pierre Brice und Uschi Glas, die man damals nur aus Filmen kannte. Und auf einmal war ich mittendrin.“
Ich hab als Komparse 700 Schilling bekommen - pro Stunde wohlgemerkt!
Peter Ebner
Mit dem Fernsehteam nach Italien
Ebner durfte zwei Drehtage miterleben, einmal fuhr man sogar mit dem ganzen Team nach Italien. „Ich spielte einen Buben einer Urlauberfamilie. Es hat mir riesigen Spaß gemacht.“
Und der Jung-Schauspieler absolvierte seinen kurzen Ausflug in die Fernsehbranche nicht etwa für Gottes Lohn, sondern er wurde außergewöhnlich gut dafür bezahlt: „Ich hab 700 Schilling bekommen - pro Stunde wohlgemerkt!“
Malek schmiss eine große Party mit den Stars
Was der Landesbedienstete auch einmal mitbekam, war eine große Feier bei Peichl nebenan. „Vor dem Haus parkten Nobelkarossen, die Stars gingen ein und aus.“ Für ihn war Peichl selbst - er starb 2020 in Friesach - ein erstklassiger Schauspieler und Regisseur sowie ein herzensguter Mensch.
Hie und da, wenn im TV die bekannte Titelmelodie von „Schloss am Wörthersee“ erklingt, schaltet Ebner wieder gerne ein. Etwa bei der Folge, die im weststeirischen Gestüt Piber gedreht wurde - mit seinem „alten Bekannten“ Pierre Brice.
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