Kärnten Inoffiziell

Koralmbahn: Auf Kuschelkurs mit den Steirern

Die Spitzen aus Kärnten und der Steiermark treffen sich im Lavanttal.

(Bild: LPD Kärnten/Varh)

Die erste Konferenz der Landesregierungen von Kärnten und der Steiermark startet heute in Wolfsberg.

Schon ab Dezember 2025 sollen Züge mit etwa 250 km/h in den Süden Österreichs düsen. Die Inbetriebnahme der Koralmbahn rückt immer näher! Und umso größere Bedeutung erlangt dadurch auch das kleine Wörtchen „gemeinsam“! Denn die Landesregierungen in Kärnten und der Steiermark befinden sich derzeit auf einem besonders kitschigen Kuschelkurs. Gemeinsame Chancen hier, gemeinsame Herausforderungen da. Um diese Einigkeit und Zusammenarbeit zu demonstrieren, findet heute im Wolfsberger Rathaus die erste gemeinsame Konferenz der beiden Landesregierungen statt, wo die Landeschefs Peter Kaiser und Christopher Drexler samt Regierungsteams „die Weichen für die Zukunft“ stellen möchten.

(Bild: Hronek/Krone Kreativ)

Nachdem über die wichtigsten Themen für den künftigen Zentralraum bereits beraten wurde, soll nun auch eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung getroffen werden. Friede, Freude, Koralmbahn, also? Nicht ganz! Auch wenn offiziell kaum darüber gesprochen wird, es gibt gleich mehrere Punkte, welche die kärntnerisch-steirische Beziehung in einem anderen Licht erscheinen lassen. Denn auch zwischen diesen beiden Bundesländern wird früher oder später ein Wettbewerb entstehen.

Erst kürzlich hat die steirische Regierung beispielsweise die Gehälter für das Gesundheits- und Pflegepersonal in den Landesspitälern erhöht. Und für ein attraktives Gehalt wird sich die eine oder andere Kärntner Pflegekraft bestimmt 45 Minuten in den Zug setzen.

Ebenfalls diskutiert werden sollte über einen zusätzlichen Koralmbahn-Halt: Die Kärntner fordern ja schon lange einen Stopp in Kühnsdorf, damit die Tourismusregion und die Wirtschaft im Süden gestärkt werden. Touristiker starteten dafür sogar extra eine Petition. Die Steirer wünschen sich hingegen eine Anbindung an den Grazer Flughafen, was die ohnehin schon angespannte Situation am Klagenfurter Airport nicht verbessern dürfte. Eines steht jedenfalls fest; beide Koralmbahn-Haltestellen werden wohl nicht umgesetzt werden.