Früher galten galten als „Bleamal-Gendarmen“, 70 Jahre später sind Fritz Stockreiter und die steirischen Bergwächter mit viel mehr Aufgaben betraut.
Das Wort „Bleamal-Gendarm“ gefällt Fritz Stockreiter nicht besonders, lachen muss er trotzdem, wenn er erzählt, wie die ironische Bezeichnung zustande gekommen ist. „Früher waren die Naturwächter unter diesem Namen bekannt, vor allem weil der Sitz der Ortsstellen die Gendarmerieposten der jeweiligen Gemeinde war und sich die Tätigkeit auf den Schutz alpiner Pflanzen und Tiere konzentrierte“, erzählt der Leiter der steirischen Berg- und Naturwacht. Von dieser Betitelung will die Organisation aber wegkommen. „Wir erfüllen viel mehr Aufgaben, als nur zu schauen, ob keine Blumen abgerissen werden“, ist Stockreiter zum 70-Jahr-Jubiläum wichtig zu erwähnen. „Ja, so lange sind wir schon im Dienst der Umwelt.“
Unzählige Leistungen
Sein Team hilft dabei, den Lebensbereich von Menschen, Tieren und Pflanzen vor schädigenden Eingriffen zu bewahren. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten führe die steirische Bergwacht freiwillige Leistungen, wie etwa die Verlegung von Ameisenhügeln, der Bau von Nisthilfen für Vögel und Insekten, die Betreuung von Amphibienschutzzäunen oder Projekte mit Schulen durch.
Phase der Neuorientierung
Derzeit befinde man sich in einer Phase der Neuorientierung. „Wir arbeiten noch immer nach dem Gesetz aus dem Jahr 1977 (siehe Box). Seitdem hat sich aber einiges getan, und daher müssen auch wir uns neu anpassen“, sagt Stockreiter, der seine Aufgabe darin sieht, die Bergwacht in ein neues Zeitalter zu führen. Bei der Organisation ist der Steirer seit den 80er-Jahren, mit der Natur selbst ist er noch länger verbunden. „Ich bin im Ennstal, inmitten einer sehr interessanten Landschaft, aufgewachsen. Pflanzen und Tiere hatten schon immer eine magische Anziehung auf mich.“
„Ich bin im Ennstal, inmitten einer sehr interessanten Landschaft, aufgewachsen. Pflanzen und Tiere hatten schon immer eine magische Anziehung auf mich.“
Fritz Stockreiter
Naturschutz als Herzensanliegen
Ihr Fortbestand liegt dem ehemaligen Biologielehrer und Direktor der Hauptschule Rottenmann am Herzen. Am wichtigsten ist ihm, in der Bevölkerung ein Verständnis für den Schutz der Natur zu wecken. Denn: „Nur wer die Natur kennt, kann sie auch schützen“, ist er überzeugt.
Mehr Frauen bei der Bergwacht
Leider sei es in den letzten Jahren verstärkt zu Verschmutzungen in den Bergen gekommen. „Es bleibt generell mehr Müll liegen“, bestätigt der 77-Jährige. Mit aufklärenden Gesprächen wolle man dieser Entwicklung entgegenwirken. Eine positive Entwicklung sei hingegen, dass immer mehr Frauen bei der Bergwacht mitarbeiten. „So ein neuer Schwung ist immer gut.“
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