Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Graz gegen einen Kindergartenpädagogen wurde eingestellt. Sein Anwalt ist ob des Umgangs mit seinem Mandanten im Vorfeld erbost: „Er ist nun als Kinderschänder gebrandmarkt! Seine Ehre kann nicht wiederhergestellt werden.“
Per Aussendung teilte die Stadt Graz im Herbst 2022 mit, dass in zwei ihrer Kindergärten Ermittlungen gegen einen Pädagogen wegen des mehrfachen sexuellen Missbrauchs eingeleitet wurden. Von Anfang an hat der Mann, vertreten vom Grazer Anwalt Bernhard Lehofer, die Vorwürfe vehement bestritten. Vorerst ohne Erfolg, er wurde sogar entlassen. Es lief auch ein Verfahren beim Arbeitsgericht, das während der Ermittlungen unterbrochen war.
„Nicht der Funken eines Verdachts“
Wie Hansjörg Bacher, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Graz, am Donnerstag mitteilte, sind die Ermittlungen gegen den Pädagogen nun aber eingestellt worden: „Die umfangreichen Ermittlungen konnten die erhobenen Vorwürfe nicht mit der im Strafverfahren erforderlichen Sicherheit bestätigen.“
„Es ist nicht einmal ein Funken eines Verdachts übrig geblieben. Hier wurde ein Mensch vorgeführt, jeder wusste, wer er ist. Er ist als Kinderschänder gebrandmarkt, seine verlorene Ehre kann nicht wieder hergestellt werden“, kritisiert Lehofer das damalige Vorgehen der Stadt. Auch andere männliche Elementarpädagogen würden unter Vorverurteilungen leiden.
Es ist nicht einmal ein Funken eines Verdachts übrig geblieben. Hier wurde ein Mensch vorgeführt, jeder wusste, wer er ist.
Anwalt Bernhard Lehofer
Im zuständigen Büro von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) verteidigt man die Maßnahmen: „Es war damals wichtig, transparent zu handeln, und das wurde auch von den Eltern so eingefordert.“
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