Das steirische Ehepaar war mit seiner Firma längst im Konkurs, als auf dem früheren Geschäftskonto rund 45.000 Euro einlangten. Nachdem sich der Masseverwalter nicht zuständig fühlte, nahmen die beiden das Geld gerne an und verwendeten es zur Tilgung ihrer Schulden. Doch gleich darauf wollte der unfreiwillige "Spender" - eine Wohnbaufirma, die das Geld irrtümlich überwiesen hatte - die ganze Summe zurück. Da war allerdings nichts mehr vorhanden, und so kam es zur Anklage wegen Unterschlagung.
Betrag war innerhalb von drei Tagen ausgegeben
Beide fühlten sich nicht schuldig. "Ich hab' gedacht, das ist von einer schwedischen Firma, die mir noch Geld schuldet", gab der Angeklagte an. Er war außerdem der Meinung, "die Bank hätte nachfragen müssen, ich hatte auf das Konto gar keinen Zugriff". Er will von dem Geldinstitut keine Informationen erhalten haben, was der Bankangestellte aber bestritt: "Ich habe die Rechnungsnummer und den Absender genannt, die haben auf jeden Fall gewusst, woher das kommt und wie viel das ist." Auf jeden Fall war der ganze Betrag innerhalb von drei Tagen auch schon ausgegeben und bis heute nicht zurückbezahlt. "Das Geld war so schnell weg, so schnell hat man gar nicht schauen können", so Richterin Sandra Berzkovits.
Richterin: "Ich glaub' Ihnen einfach nicht"
"Das ist eine unglaubliche Verkettung von unglücklichen Umständen", beschrieb es der Anwalt des Paares. Mittlerweile hat sich auch die Gebietskrankenkasse gemeldet und will zusätzlich 32.000 Euro, weil der Angeklagte als Firmenchef ein Jahr lang keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt haben soll. Doch dieser Punkt wird nun gesondert verfolgt, für den Rest wurde das Paar schuldig gesprochen. Fünf Monate bedingte Haft lautete das Urteil. "Kurze Erklärung: Ich glaub' Ihnen einfach nicht, was Sie gesagt haben", so die Richterin knapp und unmissverständlich.
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